Das Wirtschaftslexikon
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Unsere neuesten Artikel sind :
17. 09. 2025
Marke - Nach dem klassischen Verständnis muss ein Gut eine Reihe von Kriterien erfüllen, um als Marke bzw. Markenartikel zu gelten. Eine Marke ist demnach lediglich ein physisches Kennzeichen für die Herkunft eines Markenartikels (vgl. Mellerowicz, 1963, S. 39). Durch die Markierung erfährt der Konsument, wer Hersteller bzw. Anbieter eines Produktes oder einer Dienstleistung ist. Darüber hinaus garantiert eine Marke dem Verbraucher u.a. eine konstante oder verbesserte Qualität bei gleich bleibender Menge und Aufmachung der ubiquitär erhältlichen Ware (vgl. Domizlaff, 1939, 1992, S. 37 ff.). Ferner fordert Mellerowicz (1963, S. 40) als Merkmale für die markierte Fertigware eine starke Verbraucherwerbung sowie eine hohe Anerkennung im Markt. Nach dem heutigen Verständnis können allerdings auch Dienstleistungen, >>> Marke
Stückverzeichnis - Führt ein Kommissionär - z. B. eine Bank im Rahmen ihres Effektengeschäfts - einen Auftrag zum Kauf von Wertpapieren durch, muss er dem Kommittenten unvzgl., spätest. innerhalb 1 Woche ein Verzeichnis der gekauften Stücke übersenden. In diesem sind die Wertpapiere nach Gattung, Nennbetrag, Nummern oder sonstigen Bezeichnungsmerkmalen anzugeben. >>> Stückverzeichnis
Ökonomisches Prinzip - Auch: Rational-, Wirtschaftlichkeitsprinzip. Grundlage des Arbeitens einer Bank wie jedes Unternehmens. Beinhaltet den Anspruch, mit gegebenen Mitteln >>> Ökonomisches Prinzip
16. 09. 2025
Kalkulationszinssatz - (allgemeiner Ansatz)
(1) Charakterisierung: Der Kalkulationszinssatz wird in entscheidungsorientierten Rechensystemen (Kostenrechnung, Investitionsrechnung, erfolgsbezogene Unternehmensbewertung) eingesetzt, um das gebundene Kapital mit kalkulatorischen (nicht pagatorischen) Zinsen zu belasten. Siehe auch Kalkulationszinssatz (Investitionsrechnung). Der Ansatz basiert auf folgender Grundüberlegung: Die Bindung des Kapitals (in der Investition, im Unternehmen) verhindert eine alternative Geldverwendung. Das gebundene Kapital muss mindestens die Rendite der entgangenen Geldverwendung abwerfen (Opportunitätskostenprinzip). Belastet man beispielsweise in der Investitionsrechnung das gebundene Kapital für eine geplante Investition mit dem Kalkulationszinssatz, dann zeigt das Rechenergebnis den Gewinn, den das Investitionsvorhaben über die alternative Geldverwendung hinaus erwirtschaftet. Ist der nach Abzug der kalkulatorischen Zinsen festgestellte Gewinn >>> Kalkulationszinssatz
INCOTERMS - Abkürzung für International Commercial Terms. Systematisierung und Interpretation der internationalen handelsüblichen Vertragsklauseln. Instrument der Lieferungssicherung und Transport-, Risiko- usw. -kostenver-teilung im Aussenhandel. Von der Internationalen Handelskammer in Paris 1936 erstmals als standardisierte Regeln für vor allem den Übergang des Risikos des Untergangs versandter Waren und die Aufteilung der für den Transport entstehenden Kosten zwischen dem Verkäufer und dem Käufer aufgestellt. Die Klauseln wurden vielfach überarbeitet.
Abk. für: International Commercial Terms 1936 von der Internationalen Handelskammer in Paris aufgrund im internationalen Handel üblicher Bräuche und Usancen >>> INCOTERMS
Brainstorming - (als Kreativitätstechnik). Spezielle Form einer Gruppensitzung, in der durch ungehemmte Diskussion mit phantasievollen Einfällen kreative Leistungen erbracht werden. Sie arbeitet nach dem Prinzip freier Assoziation. Menschen werden ermutigt, spontan eine grosse Anzahl von Ideen zu produzieren. Insofern kommen eher Problemstellungen in Frage, die wenig komplex, aber dafür klar definierbar sind. Dabei sind einige wenige Regeln zwingend einzuhalten:
(1) Die Teilnehmer können und sollen ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Jede Anregung ist willkommen. Ideen sollen originell und neuartig sein (Freewheeling is welcomed!).
(2) Ideenmenge geht vor Ideengüte. Es sollen möglichst viele Ideen erzeugt werden, auf die Qualität kommt es zunächst nicht an (Quantity is wanted!).
(3) Es gibt keinerlei Urheberrechte. Die Ideen anderer Teilnehmer können und sollen aufgegriffen und weiterentwickelt werden. So kommt es zu Assoziationsketten (Combinations and improvements are sought!).
(4) Kritik oder Wertung sind während des Brainstorming streng verboten. Es kommt auf eine positive Einstellung gegenüber eigenen und fremden, selbst abstrus erscheinenden Ideen an (Criticism ruled out!). Das Wissen mehrerer Personen wird damit zur Lösung eines Problems genutzt. Denkpsychologische Blockaden werden ausgeschaltet. Die Aufhebung gedanklich restriktiver Grenzen zum Problem erweitert die Lösungsvielfalt. Das Kommunikationsverhalten der Beteiligten wird gestrafft und demokratisiert, unnötige Diskussionen werden vermieden. Die optimale Teilnehmerzahl liegt erfahrungsgemäss zwischen fünf und acht Personen. Die Zusammensetzung der Gruppe sollte möglichst homogen hinsichtlich der hierarchischen Stufe und möglichst heterogen hinsichtlich Kenntnissen und Erfahrungen sein. Erforderlich >>> Brainstorming
15. 09. 2025
Offener Immobilienfonds - Offene Immobilienfonds sind dadurch gekennzeichnet, dass der Kreis der Zertifikatsinhaber nicht begrenzt ist und Anteilscheine jederzeit zum in den Wirtschaftsteilen der Zeitungen angegebenen >>> Offener Immobilienfonds
Kreditbanken - In der Bundesrepublik Deutschland können grundsätzlich alle Kreditinstitute auch Kreditgeschäfte betreiben. Als „ Kreditbanken" werden allerdings einschränkend, gemäss der Bankenstatistik der Deutschen Bundesbank, nur die >>> Kreditbanken
Marketingstrategie - Im Rahmen der Konzeption des strategischen Marketing kommt der Marketingstrategie die Aufgabe zu, eine Route vorzugeben, auf der durch den Einsatz der Instrumente des Marketing-Mix die Marketing-Ziele schrittweise erreicht werden können. Es handelt sich bei der Marketingstrategie also um einen langfristigen Verhaltensplan, in dessen Mittelpunkt das Bemühen steht, im Markt „das Richtige zu machen“ (Orientierung am Effektivitätskriterium). Aufgrund ihres langfristigen, strukturbestimmenden Charakters kann eine einmal gewählte Strategie nur schwer korrigiert werden. Die Marketingtaktik, auch operatives Marketing genannt, ist dagegen darauf gerichtet, das Gewollte „richtig zu machen“ (Orientierung am Effizienzkriterium). Bei der Bestimmung der Marketingtaktik müssen lfd. situativ bedingte Korrekturen vorgenommen werden, dies ist aufgrund der geringeren Bindungswirkung der Entscheidung auch schnell möglich. Das „Richtige zu machen“ heißt Optionen identifizieren, in welcher Art strategische Marketingprobleme gelöst werden können. Zu den wesentlichen Problemstellungen der Marketingstrategie gehören:
1. welche Produkt-Markt-Belegung die Firma verfolgen soll (Marktsegmentierung))
2. was für eine Preis-Qualität-Kombination betont und verfolgt werden soll (Preis- Qualitäts-Strategie),
3. welche strategischen Markteintrittsoptionen beschritten werden sollen (Markt- eintrittsstrategie),
4. wie die Produkte im Wahrnehmungsraum der Konsumenten positionert werden sollen (Positionierung),
5. wie strategisch gegenüber der Konkurrenz agiert werden soll (Wettbewerbsstrategie),
6. mit welcher Wachstumsstrategie das langfristige Überleben der Unternehmung gesichert werden soll,
7. welche strategischen Optionen im globalen Markt gewählt werden sollen (In- ternationalisierungsstrategie) >>> Marketingstrategie
14. 09. 2025
Obsoleszenz - Vorgang der Veralterung von Produkten. Ein Produkt veraltert, weil es durch ein neues Produkt substituiert wird. Das Phänomen der Obsoleszenz wird dann als Problem kontrovers diskutiert, wenn es aus einem bewussten Marketinghandeln resultiert (plan- ned obsolescence) bzw. im Rahmen eines ökologischen Marketing als konzeptioneller Ansatzpunkt zur Überwindung von Ressourcenverschwendung gewählt wird. Obsoleszenz-Strategien beziehen sich dabei auf die bewusste zeitliche Verzögerung technischer Innovationen dadurch, dass der Verbraucher bei der Umsetzung des technischen Fortschritts sukzessive mit partiellen Neuerungen konfrontiert wird, obwohl zu einem gegebenen Zeitpunkt das Angebot eines vollständig erneuerten Produktes möglich wäre (funktionelle Obsoleszenz.); die Veränderung der ästhetischen Produkteigenschaften ohne Verbesserung der gebrauchstechnischen Qualität, wodurch noch funktionsfähige Erzeugnisse aus Modegründen als überholt betrachtet werden >>> Obsoleszenz
Zölle - für das Marketing wichtige Art von Abgaben (Marketing, steuerliche Aspekte), die von Staaten oder Staatengemeinschaften (Zollunion) auf den grenzüberschreitenden Warenverkehr (Einfuhr, Durchfuhr oder Ausfuhr) erhoben werden. Nach deutschem Recht gibt es nur Einfuhrzölle, die wie Steuern behandelt werden (§ 3 AO). Zweck der Erhebung von Zöllen ist i. d. R. die Erzielung von Einnahmen und der Wirtschaftsschutz („Schutzzölle“). Bei der Einfuhr aus dem freien Verkehr der EG werden keine (Binnen-) Zölle erhoben. Die bei der Einfuhr von Agrarwaren aus anderen EG-Staaten erhobenen Ausgleichsabgaben sind nicht Zölle, sondern Abschöpfungen. Grenzüberschreitend ist der Warenverkehr über die Zollgrenze. Diese umgibt das Zollgebiet, das ist das deutsche Hoheitsgebiet in den Grenzen von 1937 einschließlich der Zollanschlußgebiete (z.B. Jungholz und Mittelberg), aber ohne die Zollausschlußgebiete (z. B. Büsing) und ohne die Zollfreigebiete (z.B. deutsche Schiffe und Luftfahrzeuge in Gebieten, die zu keinem Zollgebiet gehören; >>> Zölle
Stammkapital - (capital stock) Gezeichnetes Kapital der GmbH
Nominalkapital >>> Stammkapital
13. 09. 2025
Akzeptkredit - Beim Akzeptkredit (Akzept) verpflichtet sich eine Bank, einen Wechsel, den der Kunde als Aussteller auf sie zieht, zu akzeptieren und bei Fälligkeit einzulösen. Der Kunde ist verpflichtet, den Wechselbetrag 1 bis 2 Tage vor Fälligkeit der Bank zur Verfügung zu stellen.
Der Akzeptkredit wird von einer Bank gewährt, indem diese Bank von einem Kunden ausgestellte, auf sie gezogene Wechsel akzeptiert (Bankakzept) und sich damit verpflichtet, dem Wechselinhaber den Wechselbetrag bei Fälligkeit zu zahlen. Basis des Akzeptkredites ist ein Kreditvertrag zwischen der den Akzeptkredit gewährenden Bank und ihrem Kunden, in dem sich der Kunde seinerseits verpflichtet, spätestens einen Werktag vor Fälligkeit des Bankakzepts, den für die Deckung notwendigen Betrag anzuschaffen. Das akzeptleistende Kreditinstitut geht gegenüber Dritten eine wechselrechtliche Verpflichtung ein und ist demjenigen Dritten gegenüber, der ihm den Wechsel >>> Akzeptkredit
Preisführerschaft - siehe Preispolitik.
im Oligopol häufig angewendete Form der Anpassungsstrategie in der Preispolitik (z. B. in der Automobil-, Mineral- oder Zigarettenindustrie zu beobachten). Dabei orientieren sich alle Anbieter mit ihrer Preisstellung am Preisniveau des Preisführers. Die Preise müssen nicht unbedingt exakt mit jenen des Preisführers identisch sein, sondern können auch - je nach Qualität und Leistung des Produktes - nach oben oder unten davon abweichen. Der Preis des Preisführers gilt dann als Orientierungspreis, der von den Konkurrenten jeweils um einen bestimmten Prozentsatz oder um einen konstanten >>> Preisführerschaft
Wahrnehmung - In der Wirtschaftssoziologie: Perzeption, allgemeine und zusammenfassende Bezeichnung für den gesamten Vorgang, durch den Lebewesen Informationen über ihre Umwelt und über ihren eigenen Zustand aufnehmen und verarbeiten. Physikalisch-physiologisch gesehen ist Wahrnehmung ein Prozess, bei dem bestimmte, aus der Aussenwelt oder dem Organismus selbst stammende Reize durch die Sinnesorgane in Erregung von Nervenzellen verwandelt werden, die dann als elektrische Impulse in den sensorischen Bahnen weitergeleitet werden und schliesslich zur Erregung bestimmter Ganglienzellen in der Hirnrinde führen. Die Psychologie versucht eine theoretische Klärung des Problems, auf welche Weise sich dabei bestimmte W.sgegenstände und W.sinhalte >>> Wahrnehmung
12. 09. 2025
Geschäftsbanken - Bezeichnung für alle universell tätigen Kreditinstitute (Universalbanken), im Unterschied zu den Spezialbanken. In der Bundesrepublik Deutschland lassen sich >>> Geschäftsbanken
Genußschein - Urkunde, die Vermögensrechte an einer Gesellschaft (i.d.R. Ansprüche auf Gewinnanteile und/oder Liquidationserlös) verbrieft, aber nicht mit Stimmrechten verbunden ist.
aktienähnliches (Aktie) Wertpapier , das ein Recht (Genußrecht) >>> Genußschein
Marketingplanung - Unter Marketingplanung versteht man die systematische, rationale Durchdringung des derzeitigen und zukünftigen Markt- und Unternehmensgeschehens als Grundlage für die Ableitung von Marketingzielen und -aktivitäten. Die Marketingplanung beschäftigt sich mit der Analyse- und Planungsphase des Marketingmanagementprozesses (siehe auch Marketing, Grundlagen des), wobei zwischen strategischer Marketingplanung und operativer Marketingplanung unterschieden werden kann. Die strategische Marketingplanung konzentriert sich auf strategische Geschäftseinheiten (SGEs), Produkte (bzw. Dienstleistungen) oder Produktgruppen und umfasst üblicherweise eine Planungszeitraum von zwei bis fünf Jahren, während die operative Marketingplanung sich mit der konkreten Ausgestaltung der Marketinginstrumente befasst und einen kurzfristigen Planungshorizont hat (z.B. Jahres-, Quartals-, Monatspläne). Entscheidungsträger sind im strategischen Bereich die Sparten- oder Geschäftsbereichsleitung und im operativen das Produktmanagement. Bezugspunkt der Planung ist immer der relevante Markt, auf dem das Unternehmen aktiv ist, das Ergebnis der Planung ist der Marketingplan. Im Rahmen des Marketingplans müssen vor allem folgende Fragen beantwortet werden:
(1) Welche Massnahmen werden
(2) zu welchem Zeitpunkt,
(3) für welche Produkte,
(4) mit welchem Aufwand und
(5) mit welchem Ziel durchgeführt? Siehe auch Marketing, Grundlagen (mit Literaturangaben).
wird - ganz allgemein gesagt - betrieben, um die Zukunft besser bewältigen zu können. Zu dieser stets gültigen Funktion der Planung kommt in arbeitsteilig organisierten Wirtschaften noch die ergänzende Funktion, einzelne Handlungen aufeinander abzustimmen, hinzu. Genauer betrachtet sind zu unterscheiden: 1) Die Ergebnisfunktion der Marketingplanung: Geplant wird, um bei ganz konkreten Maßnahmen in der Zukunft „das Beste herauszuholen“. Diese Funktion der Planung stellt auf den konkret bevorstehenden Planungsgegenstand ab. 2) Die Sich erb eitsfunktion der Marketingplanung: Nur mittels Planungen können einzelne Aktivitäten aufeinander abgestimmt werden, jeder Beteiligte ist damit vor unerwarteten Aktivitäten der Planungspartner gesichert.
3) Die Lernfunktion der Marketingplanung: Dieser sehr häufig als Nebeneffekt der Marketingplanung beschriebene Effekt besteht darin, dass der Planende infolge Auseinandersetzung mit konkreten Planungsproblemen und deren systematischer Durchdringung gewissermaßen nebenbei einen wesentlich höheren Informationsstand erlangt. Auf der Basis dieses verbesserten Informationsstandes kann der Planungsträger künftig gezielter und situationsadäquater handeln. Marketingplanung kann extensiv oder auch relativ wenig detailliert betrieben werden. Beide Extreme sind wenig erfolgversprechend; erfolgreiche Unternehmen zeichnen sich durch eine gesunde Mischung zwischen analytischer Planungstätigkeit und schnellem Handeln aus. Zu breit und zu detailliert angelegte Planungen zeugen häufig von einer gewissen Handlungsscheu; zu wenig detaillierte Planungen lassen den Erfolg zum Zufallsspiel geraten. Die Planungstätigkeiten eines Unternehmens lassen sich nach verschiedenen Kriterien beschreiben, besonders relevant sind folgende: 1) Planungsmaßnahmen sind je nach der Revidierbarkeit der Pläne strategischer, taktischer oder operativer Natur. Strategische Pläne haben lange Vorlauf- und lange Wirkungszeiten und sind daher nur schwer bzw. unter erheblichen Kosten zu modifizieren (StrategischeMarketingplanung);operati- ve Pläne dagegen betreffen Maßnahmen, die sehr schnell in die Tat umgesetzt werden können und nur vergleichsweise geringe Folgewirkungen zeigen. 2) Nach dem ihnen zugrundeliegenden Planungshorizont unterscheidet man langfristige, mittelfristige und kurzfristige Planungsmaßnahmen. Als kurzfristig (bzw. kürzest- fristig) werden dabei Maßnahmen eingestuft, bei denen nur die Wirkung innerhalb des ersten Jahres bedacht wird, als langfristig solche, bei denen die Wirkungen erst nach drei bis fünf Jahren voll zum Tragen kommen. 3) Planungsmaß nahmen können danach beschrieben werden, welche hierarchischen Ebenen dafür verantwortlich zeichnen; demnach unterscheidet man zwischen Unternehmensplanung (Unternehmensleitung), Abteilungsplanung (mittleres Management) und Ausführungsplanung (unteres Management). 4) Planungen können schließlich auch nach Stoßrichtungen als produkt- oder prozeßorientiert eingestuft werden. Dieser Zusammenhang wird in Abb. 1 dargestellt. Bezeichnet man mit A den Ausgangspunkt der Planung und mit D den angestrebten Endpunkt, so wird ein Unternehmen, das Kostenführer- schaft anstrebt, sich v. a. in Richtung C, ein Unternehmen, das Qualitätsführerschaft anstrebt, sich v. a. in Richtung B orientieren. 5) Planungsmaßnahmen können schließlich auch danach beschrieben werden, ob sie nach dem Koordinationsprinzip Top-Down, Bot- tom-Up >>> Marketingplanung
11. 09. 2025
Aufbauorganisation -
1. Charakterisierung Die deutsche betriebswirtschaftliche Organisationslehre sieht die Organisation in erster Linie als Mittel zur effizienten Führung von Unternehmen. Dabei wird unter „Organisation” die Struktur und Ordnung einer gesellschaftlichen Institution verstanden (instrumentaler Organisationsbegriff), unter „organisie-ren” die Tätigkeit des Strukturierens (funktionaler Organisationsbegriff). Vorwiegend im deutschsprachigen Raum hat sich sowohl in der Theorie als auch in der Praxis eine Aufteilung in eine Aufbau- und eine Ablauforganisation durchgesetzt. Die Aufbauorganisation gliedert das Unternehmen in organisatorische Teileinheiten (Abteilungen, Stellen, Arbeitsgruppen), ordnet ihnen Aufgaben und Kompetenzen zu und sorgt für die Koordination der einzelnen Teileinheiten.
2. Das grundlegende Analyse-Synthese-Konzept von Kosiol Das Analyse-Synthese-Konzept von Kosiol (1976) stellt die Grundlage der traditionellen deutschen betriebswirtschaftlichen Organisationslehre dar und begründet die Differenzierung in die beiden Aspekte Ablauf- und Aufbauorganisation. Damit die Gesamtaufgabe eines Unternehmens geordnet erfüllt werden kann, muss sie zunächst inhaltlich definiert, geordnet und in verteilungsfähige Teilaufgaben zerlegt werden. Dieser Vorgang wird als Aufgabenanalyse bezeichnet. Das Ergebnis der Aufgabenana-lyse wird im Aufgabengliederungsplan dokumentiert, der einen Überblick über die vorhandenen und zu verteilenden Einzelaufgaben eines Unternelunens liefert. In der anschliessenden Aufgabensynthese werden die in der Aufgabenanalyse abgeleiteten Teilaufgaben anhand bestimmter Merkmale (Aufgabenträger, Sachmittel, Raum, Zeit) so zusammengefasst, dass sie einzelnen Stellen zugeordnet werden können. Die Zentralisation bzvv. Dezentralisation von Teilaufgaben in Hinblick auf diese Merkmale stellt dabei das Grundprinzip der Aufgabensynthese dar. Zentralisation bedeutet dabei Zusammenfassung, Dezentralisation Trennung von Teilaufgaben, die hinsichtlich eines Merkmals gleichartig sind. Als Folge ergibt sich eine spezifische Form der Arbeitsteiltnig. Ziele einer Zentralisation und Dezentralisation sind die durch eine Aufgabenverteilung entstehenden Organisationseinheiten. Die Zusammenfassung von Teilaufgaben zu personenbezogenen Aufgaben vollzieht sich als Stellenbildung, die Zusammenfassung von Stellen zu grösseren Einheiten als Abteilungsbildung. Die Bildung und Verknüpfung dieser organisatorischen Einheiten stellt die eigentliche organisatorische Aufbaustrukturierung dar.Aufbauend auf der Bildung von Teilaufgaben und ihre Verteilung auf Stellen und Abteilungen werden die aufbauorganisatorischen Probleme der Koordination gelöst. Dabei werden durch die Hierarchiebildung formale Über- und Unterordnungen zvvischen den Stellen festgelegt. Bei einer Anwendung des klassischen Ansatzes wird vernachlässigt, dass die Gesamtaufgabe eines Unternehmens in Form von Geschäftsprozessen abgewickelt wird, die in der Regel stellenübergreifend sind. Entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von Untemehmen ist nicht so sehr die optimale Ausführung einzelner betrieblicher Teilaufgaben, sondem eher die schnelle und kostengünstige Abwicklung kompletter Geschäftsprozesse. Deshalb lösen sich die aktuellen Konzepte der Organisationsgestaltung von dem traditionellen Ansatz und berücksichtigen, dass die Gestaltung von Organisationsstrukturen und damit auch die Hierarchiebildung von den abzuwickelnden Geschäftsprozessen auszugehen hat. In diesem Zusammenhang wird auch von einer prozessorientierten Organisationsgestaltung gesprochen.
3. Die aufbauorganisatorische Strukturierungsaufgabe Der Begriff der Organisationseinheit bezeichnet sämtliche organisatorischen Einheiten, die durch die Zuordnung von >>> Aufbauorganisation
Verbraucherschutz - Teilbereich der Verbraucherpolitik, der sich der Mittel der Rechtsordnung bedient, um für den Konsumenten unerwünschte Effekte von Austauschprozessen am Markt zu unterbinden. Die Inhalte des Verbraucherschutzes lassen sich dabei drei Hauptkategorien zuordnen: Rechtsschutz: Die Rechtsverhältnisse zwischen Verbrauchern und Anbietern unterliegen den gleichen Prinzipien wie der Geschäftsverkehr zwischen Kaufleuten. Das Kompetenzgefälle zwischen Unternehmen und privaten Haushalten führt dabei jedoch zu Machtungleichgewichten, deren Ausnutzung durch die Anbieter inForm bestimmter Gesetze verhindert werden soll. Ein typisches Beispiel dafür ist das Recht zum Rücktritt vom Kaufvertrag bei Versand- und Haustürgeschäften. Vermögens- und Gesundheitsschutz: Risiken, die mit dem Gebrauch von Produkten und Dienstleistungen verbunden sind, können von Verbrauchern häufig nicht (vollkommen) >>> Verbraucherschutz
Pflegeversicherung - In der Gesundheitswirtschaft: nursing insurance
Die Pflegeversicherung wurde 1995 als fünfte Säule der Sozialversicherung eingeführt. Die Aufgabe der Pflegeversicherung ist es, das finanzielle Risiko der Pflegebedürftigkeit abzusichern und Pflegebedürftigen trotz ihres Hilfebedarfs ein möglichst selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Es handelt sich um eine Pflichtversicherung: Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung sind zugleich in die soziale Pflegeversicherung einbezogen, Versicherte der privaten Krankenversicherung müssen eine private Pflegeversicherung abschließen. Träger der Pflegeversicherung sind die bei den Krankenkassen errichteten Pflegekassen.
Die Beiträge zur Pflegeversicherung werden nach einem einheitlichen Beitragssatz von 1,7 Prozent (Stand: 2007) bemessen. Bei Arbeitnehmern wird der Beitrag grundsätzlich zur Hälfte vom Arbeitgeber gezahlt. Zum 1. Januar 2005 wurde in der Pflegeversicherung ein Zusatzbeitrag eingeführt. Zu diesem Zeitpunkt erhöhte sich der Beitragssatz für kinderlose Mitglieder ab Vollendung des 23. Lebensjahres um 0,25 Beitragssatzpunkte. Davon ausgenommen waren vor dem 1. Januar 1940 Geborene. Der Beitragszuschlag ist vom Mitglied allein zu tragen.
Die Pflegeversicherten haben u.a. >>> Pflegeversicherung
10. 09. 2025
Controller - Aufgabenträger des Controlling in Banken. >>> Controller
Geschäftsfähigkeit - Fähigkeit, sich durch Rechtsgeschäfte verpflichten zu können. Beschränkte Geschäftsfähigkeit besteht zwischen Vollendung des 7. und des 18. Lebensjahres. (Für >>> Geschäftsfähigkeit
Preisdifferenzierung - Liegt grunds. vor, wenn ein Anbieter - z. B. eine Bank - gleiche Bankleistungen zu unterschiedlichen Preisen absetzt, er also unterschiedliche Preise für ein und dieselbe Leistungsart nach bestimmten Gesichtspunkten festsetzt, um seinen Gesamterlös bei gleichen Kosten zu steigern (räumliche, zeitliche, persönliche Preisdifferenzierung). Die Preisdifferenzierung geht dabei von der Vorstellung aus, dass der Gesamtmarkt in Teilmärkte mit voneinander abweichenden Nachfrageelastizitäten aufgespalten werden kann. Die mit der Anwendung der Preisdifferenzierung von der Bank verbundene Intention besteht darin, das vorhandene Marktpotential mittels einer flexiblen Preisgestaltung effektiver auszuschöpfen. Als Differenzierungskriterium für die Höhe des Preiszählers bieten sich folgende Ansatzpunkte an: 1. räumliche und zeitliche Unterschiede bei der Bereitstellung gleicher Leistungen, 2. Umfang der Leistungsabnahme bzw. Mehrleistungsinanspruchnahme, 3. Bonität des Kunden, 4. Grad der Verhandlungsmacht des Kunden. Preisdifferenzierung nach der Bonität des Kunden bedeutet, dass z.B. der Kreditpreis eine von der Bonität des Kreditnehmers abhängige kalkulatorische Risikoprämie beinhaltet, die um so kleiner ist, je besser die Bonität des Kunden seitens der Bank eingeschätzt wird. Entspr. könnten Banken bei zunehmendem Geschäftsvolumen einer Kundenverbindung grössere Preisabschläge gewähren als bei einer nur geringen Leistungsabnahme eines Kunden.
Der wahrgenommene Nutzen eines Produkts, der sich in der maximalen Zahlungsbereitschaft der Nachfrager konkretisiert, deren Kaufkraft oder die Wettbewerbsverhältnisse auf einem Markt können sich in vielfacher Weise unterscheiden: Hieraus resultieren in der Preispolitik Ansatzpunkte für eine Preisdifferenzierung: Unter bestimmten Konstellationen setzt der Anbieter dann unterschiedliche Preise für die (annähernd) gleiche Produktleistung an. Siehe auch Predatory pricing und Preispolitik (mit Literaturangaben).
Literatur: Pechtl, H. (2005): Preispolitik, Stuttgart. Skiera, B. (1999): Mengenbezogene Preisdifferenzierung bei Dienstleistungen, Wiesbaden.
Begriff Preisdifferenzierung ist die im Rahmen der Preispolitik betriebene völlige oder teilweise Aufhebung von Einheitlichkeit, die den Preisen gegenüber unterschiedlichen Kosten- und Angebotsbedingungen und (oder) Nachfrage- und Absatzbedingungen anhaften kann. Diese allgemeine Definition bezieht sehr verschiedene Spezialfälle mit ein: Preisdifferenzierung i.e.S. liegt vor, wenn für völlig gleiche Güter, welche die gleichen Kosten verursachen, verschiedene Preise gefordert werden, entsprechend den unterschiedlichen Absatzbedingungen, die die segmentierten Nachfrager mit sich bringen. Bei der Preisdifferenzierung i. w. S. sind folgende Fälle zu unterscheiden: Gleiche Güter können durch die verschiedensten Begleitumstände, z.B. unterschiedliche Transportwege oder unterschiedliche Mengenabnahme je Auftrag, unterschiedliche Kosten verursachen. Preisstellungen bei qualitativ gleichen Gütern, die solchen Kostenunterschieden entsprechen (“unechte“ Preisdifferenzierung), können der Preisdifferenzierung w.S. zugeordnet werden, da sie ein wesentliches Merkmal des allgemeinen Preis- differenzierungsbegriffs aufweisen, indem die sonst mögliche Einheitlichkeit gegenüber den unterschiedlichen Kostenbedingungen aufgehoben ist. Insbesondere bei Ablehnung der vorstehenden Begriffassung wird folgender Sonderfall zur Preisdifferenzierung i. w. S. gerechnet: Gleiche Güter können durch die verschiedenen Begleitumstände unterschiedliche Kosten verursachen und dennoch gleiche Preishöhen erhalten. Trotz gleicher Preishöhen wird in diesem Fall von Preisdifferenzierung gesprochen, weil die Preise dann in bezug auf ihr Preis- Kosten-Verhältnis differenziert sind, das bei einer kostenverursachungsgemäßen Preiskalkulation und unterschiedlich hohen Preisen gleich und einheitlich wäre. Werden die Preise für gleiche Güter, die durch die Begleitumstände unterschiedliche Kosten verursachen, nicht nur unter Berücksichtigung der Kosten, sondern auch unter Beachtung von unterschiedlichen Nachfragebedingungen voneinander abweichend fixiert, so kann erst recht von einer Preisdifferenzierung i. w. S. gesprochen werden. Neben der Preisdifferenzierung bei gleichen Gütern gibt es auch solche bei ähnlichen oder verschiedenen Gütern. Die aufzuhebende Einheitlichkeit der Preise ähnlicher oder verschiedener Güter kann darin bestehen, dass die Preise jeweils in gleicher Relation zu den Kosten stehen oder die Preise die Nachfrageverhältnisse der Güter auf gleiche Weise berücksichtigen. Auch bei Aufhebung solcher Einheitlichkeit der Preise kann im weiteren Sinne des Begriffs von Preisdifferenzierung gesprochen werden. Sie ergibt sich z.B., wenn die Preise für ähnliche oder verschiedene Güter überproportional zur Höhe der Kosten dieser Güter und (oder) überproportional zu den Qualitätsansprüchen der Nachfrager gesteigert werden. Preisdifferenzierung i. w.S. kann mit Produktdifferenzierung einhergehen. Auch durch völlig gleiche Preishöhen für die ähnlichen oder verschiedenen Güter könnte die sonst mögliche Einheitlichkeit der Preise in ihrer Relation zu den Kosten oder gegenüber den Nachfrageverhältnis- sen aufgehoben werden. Ziele Folgende spezifischen Ziele können im Zusammenhang mit der Preisdifferenzierung verfolgt werden: eingehendere Ausschöpfung der heterogenen Marktverhältnisse, effizientere Marktbearbeitung (z.B. durch segmentspezifische Preisanpassung und Rabatte, Preislagenpohtik, Preishmenpoh- tik); Kundengewinnung, Kundenbindung (z.B. durch Aktionsrabatt, Sonderangebotsrabatt, Bonus, Gesamtumsatzrabatt, Treuerabatt); Marktabsahnung, Skimming-Strategie, Abschöpfung der Konsumentenrente Konkurrenzabwehr (z.B. durch Rabatte zur Anpassung oder Unterbietung); Produkteinführung (z.B. durch Einführungsrabatt); Lagerräumung, Auslauf, Ausverkauf (durch zeitliche Preisdifferenzierung, Schlußverkaufspreise, Sonderrabatte); Steigerung von Gesamtumsatz, Beschäftigung, Kapazitätsauslastung (durch diverse Rabatte); Nivellierung von Umsatz, Beschäftigung, Kapazitätsauslastung (z.B. durch Saisonrabatt, Frühbezugsprämie); Rationalisierung der Produktion (durch preisliche Begünstigung der Standardausführungen, Benachteiligung von Sonderausführungen); Auftragsgrößensteigerung, Losgrößensteigerung (durch Mengenrabatt, Minder- mengenzuschlag, Auftragsrabatt, Sammelrabatt); Erhöhung der Kosten- und Leistungsgerechtigkeit der Preise in bezug auf die Kosten und Leistungen der Abnehmer (z.B. durch Funktionsrabatt, Großhandelsrabatt, Einzelhandelsrabatt, Handwerksrabatt); Erhöhung der Kosten- und Leistungsgerechtigkeit der Preise hinsichtlich der Aufteilung der Kosten und Leistungen zwischen Anbieter und Abnehmer (z.B. durch Skonto, Mitnahmerabatt, Abholra- batt, Montagerabatt, Lieferungs- und Zahlungskonditionen). Datenkranz Das Entscheidungsfeld der Preisdifferenzierung wird durch die Unternehmensbedingungen, insb. die Kosten der Unternehmung, die Marktbedingungen mit den Nachfrage- und Konkurrenzgegebenheiten und die Rechtsordnung gekennzeichnet. Davon seien nur die folgenden Sachverhalte hervorgehoben: Außer den üblichen Produktionsund Absatzkosten können Kosten zu beachten sein, die durch die Preisdifferenzierung selbst hervorgerufen werden (zusätzliche Kosten für Marktinformation und Marktspaltung, für Preisauszeichnung und Preislisten, für Rechnungswesen und Verwaltung, für Käuferabfertigung, für Rechnungsstellung und Zahlungsabwicklung). Diese Kosten wachsen mit der Zahl der Preis- und Rabattstufen. Für eine Preisdifferenzierung i. e. S. müssen im Markt mehrere Teilmärkte (Marktsegmente) vorhanden oder zu bilden sein, zwischen denen die Reaktionen der Nachfrager voneinander abweichen. Die Teilmärkte müssen voneinander so isoliert oder isolierbar sein, dass eine Arbitrage ausgeschlossen ist. Konsumenten werden z. B. mit Hilfe von Studenten-, Rentner-, Mitglieder-, Belegschaftsausweisen oder Berechtigungsscheinen, gewerbliche Abnehmer aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit mit Hilfe ihrer Anschrift oder ihrer Firmenausweise den Teilmärkten so zugeordnet, dass eine Fluktuation zwischen den Teilmärkten nicht möglich ist. Bei Preisdifferenzierung nach Maßgabe der Abnahmemengen und -Zeitpunkte ist die Zuordnung selbsttätig. Regionale Teilmärkte werden ggf. durch Export- und Importrestriktionen, durch Zollvorschriften, durch vertraglichen Ausschluß des Weiterverkaufs oder auch nur durch die Transportkosten des Gutes voneinander isoliert. Preisdifferenzierung und unterschiedliche Käuferbehandlung setzen nicht eine bestimmte Marktform voraus; sie kommen im Monopol, Oligopol und Polypol vor. Allerdings ist der Spielraum für Preispolitik und Preisdifferenzierung von den Marktformen mit abhängig. Die rechtliche Zulässigkeit der Preisdifferenzierung wird von den Marktformen ebenfalls faktisch mitbestimmt. Durch § 26 Abs. 2 des GWB ist es marktbeherrschenden Unternehmen und preisbindenden Unternehmen untersagt, andere Unternehmen „in einem Geschäftsverkehr, der gleichartigen Unternehmen üblicherweise zugänglich ist“, unmittelbar oder mittelbar unbillig zu behindern oder „gegenüber gleichartigen Unternehmen ohne sachlich gerechtfertigten Grund unmittelbar oder mittelbar unterschiedlich“ zu behandeln. Die Kartellbehörde hat nach § 22 Abs. 4 und 5 GWB die Befugnis, ein mißbräuchliches Verhalten marktbeherrschender Unternehmen zu untersagen, bei dem ungünstigere Entgelte oder sonstige Geschäftsbedingungen ohne sachliche Berechtigung gefordert werden (Diskriminierung). Handlungsalternativen Bei der Preisdifferenzierung stellt die Höhe der Preise das Hauptproblem dar. Der Anbieter ist damit zugleich aber vor die Wahl zwischen verschiedenen Arten der Preisdifferenzierung, zwischen unterschiedlichen Kriterien der Marktaufspaltung und zwischen einigen Techniken der Preisdifferenzierung gestellt. Arten der Preisdifferenzierung Es kann zwischen vertikaler und horizontaler Preisdifferenzierung unterschieden werden: Bei ersterer findet der Anbieter mehrere sich unterscheidende Teilmärkte bereits vor. Auf jedem dieser Teilmärkte gibt es Käufer aller oder einiger Preisschichten, so dass die Nachfrage auf jedem Teilmarkt i. d. R. in einer von links oben nach rechts unten verlaufenden Preis-Absatzfunktion zum Ausdruckkommt. Bei horizontaler Preisdifferenzierung zerlegt der Anbieter selbst den Gesamtmarkt in Käuferschichten mit unterschiedlicher Zahlungswilligkeit. Eine die Gesamtnachfrage widerspiegelnde Preis-Absatzfunktion wird dementsprechend in mehrere Teile zerlegt. Jeder Käufer zahlt den Preis in Höhe der unteren Grenze der Schicht, welcher er mit seiner Zahlungswilligkeit zugehört. Kriterien der Marktaufspaltung und Preisdifferenzierung Für die Marktaufspaltung und Preisdifferenzierung können unterschiedliche (Segmen- tierungs-)Kriterien herangezogen werden, die zu verschiedenen „Formen der Preisdifferenzierung“ führen: Personelle - käufergruppenhezogene - Preisdifferenzierung Konsumentengruppen werden z. B. nach so- ziodemographischen, sozialen oder Kauf- verhakensmerkmalen, gewerbliche Käufergruppen nach Branchen, Betriebsformen, Betriebsgrößenklassen usw. unterschieden und preispolitisch unterschiedlich behandelt. Die Preisdifferenzierung nach dem Verwendungszweck des Produkts, bei der z.B. Stromtarife für gewerbliche und private Abnehmer oder die Preise von Eisenwaren für Handwerkerund Konsumenten abweichend gestaltet werden, kann als Sonderfall der personellen Preisdifferenzierung erachtet werden. Räumliche - regionale - Preisdifferenzierung Der Markt wird nach Standorten der Nachfrage (evtl. auch des Angebots) unterschieden und preislich divergierend behandelt. Zeitliche Preisdifferenzierung Der Markt wird im Zeitablauf preislich unterschiedlich behandelt (Preisvariation). Quantitative Preisdifferenzierung Der Preis wird differenziert nach der Abnahmemenge eines Gutes pro Auftrag, nach dem Gesamtumfang des Auftrags, nach der Abnahmemenge pro Periode, nach >>> Preisdifferenzierung
09. 09. 2025
Programmpolitik - (in der Produktpolitik) befasst sich mit der
(1) Gestaltung der Programmbreite (Programmdiversifizierung als Verbreiterung des Programms bzw. Programmunifizierung als Einengung des Programms). Ersteres soll vor allem die Marktabdeckung verbessern und damit über mehr Kontaktchancen zu Nachfragern die Wahrscheinlichkeit der Umsatzerzielung mit diesen erhöhen, Letzteres soll vor allem durch eine bessere Konzentration auf das verbleibende Angebot und dessen höhere Übereinstimmung mit den Markterfordernissen die Umsatzchancen stärker steigern als es dem ausfallenden Umsatz der nicht mehr angebotenen Produkte entspricht.
(2) Gestaltung der Programmtiefe (Programmdifferenzierung als Ausweitung des Programms bzw. Programmstandardisierung als Abflachung des Programms). Inhalt der Programmbreite sind jeweils Produkte, z.B. nach verschiedenen Funktionen unterschieden. Inhalt der Programmtiefe (Produktlinie) sind hingegen Einzelartikel, d.h. die Anzahl verschiedenenartiger Ausprägungen eines Programmelements, z.B. nach Gestaltung einer Präsentation (z.B. Light, Luxus) oder einer Konsistenz (z.B. Geschmack, Ingredienzen). Das Programm kann aber nicht nur in Breite und Tiefe verändert, sondern auch bereinigt werden (= Programmbereinigung). Dies erfolgt durch
(3) Programmaustausch als Innovation und Elimination von Produkten (auch Einzelartikeln). Eine erhöhte Programmbreite/-tiefe ergibt sich, wenn mehr neue Produkte/Einzelartikel hinzukommen als bestehende wegfallen, eine verringerte Programmbreite/-tiefe, wenn mehr bestehende Produkte/Einzelartikel wegfallen als neue hinzukommen, eine gleich bleibende Programmbreite/-tiefe ergibt sich, wenn gleichviel neue Produkte/Einzelartikel hinzukommen wie bestehende wegfallen.
(4) Programmvariation als Ablösung bestehender durch nachfolgende Produkte. Das Programm kann auch unverändert bleiben (Programmkonstanz). Dies impliziert Aktivitäten zur stetigen Pflege der Produkte zur Erhaltung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Dabei wird die bestehende Mischung des Programm-Portfeuilles als optimal angesehen, so dass jede Veränderung nur eine Verschlechterung der Situation bewirken könnte. Siehe auch Programmbreite, Programmdiversifizierung, Programmdifferenzierung, Programmtiefe, Programmunifizierung sowie Produktpolitik (mit Literaturangaben).
Als Marketing-Instrument und Teil des Marketing-Mix beinhaltet die Programmpolitik alle Entscheidungen, Realisierungen und Kontrollen in Bezug auf die Konzeption, Ausgestaltung und Veränderung des Absatzsortiments und/oder Produktionsprogramms, in dem ein Unternehmen die Produkte und deren Varianten zusammenfaßt, die es herstellen und/oder anbieten will und worüber es den Markt informiert. Im Handel spricht man von Sortimentspolitik. Mit der Programmpolitik verbunden sind immer zum einen grundlegende Orientierungen, zum zweiten eine Fülle verschiedenartigster Alternativen, zum dritten Zulässig- keits- und Optimalitätsfragen. Realisiert wird die Programmpolitik häufig durch Einzelentscheidungen über einzelne Varianten, Produkte oder Produktgruppen. Von der besonderen Bedeutung des Programms oder Sortiments als der Zusammenfassung einzelner Varianten, Produkte, Produktgruppen kann deshalb nur dort die Rede sein, wo entweder Produktinterdependenzen vorhanden sind oder besondere Wirkungen von der Tatsache ausgehen, dass ein Programm existiert (Programmwirkungen). Orientierungen Wenn Unternehmen Programme gestalten, so können dabei unreflektierte Wünsche ebenso beteiligt sein wie strategische Grundsätze, etwa grundlegende Paradigmen der Gesamtbetrachtung. Unreflektierte Wünsche von Unternehmen findet man in aphoristisch verkürzten Regeln wie den folgenden: Jeder möchte alles“; denn: „Vielfalt erfreut, varietas delectat“; und: „Wer verzichtet schon gern“; vielmehr: „Dabei sein ist alles“; und: „Nur nichts vergessen“; „Abschied tut weh“; und: „Was andere können, können wir auch“. Strategische Grundsätze werden etwa über herrschende Theorien hergeleitet. So führt die Interpretation der Erfahrungskurve zur These der Programmkonzentration, d. h. derBeschnei- dung des Programms auf Marktführerpro- dukte, und die Markowitz-Theorie >>> Programmpolitik
Gemeinkosten - Bankkostenarten, die im Rahmen der Kostenstellenrechnung und der Stückkalkulation - anders als die Einzelkosten - nicht unmittelbar oder direkt Hauptkostenstellen (Leistungsabteilungen der Bank) oder Kostenträgern (einzelne Bankleistungen), zugerechnet werden können, weil sie die einzelnen Kalkulationsobjekte sehr unterschiedlich und ungleichmässig beanspruchen. Vielmehr muss eine Umlage dieser Kosten auf die Kostenstellen oder Kostenträger nach einem plausiblen, sinnvollen Verteilungsschlüssel erfolgen (Kosten- und Erlöszurechnung). Gerade in Banken ist der Anteil der Gemeinkosren an den Gesamtkosten hoch, sodass Kostenschlüsselungen stets fragwürdig >>> Gemeinkosten
Grenzrate der Substitution - Differentialquotient, der die Menge eines Gutes B angibt, auf die ein Nachfrager verzichten muß, um durch eine entsprechende Erhöhung der Nachfragemenge des Gutes A denselben Nutzen wie bei unveränderten Nachfragemengen bezüglich A und B zu erzielen. Es handelt >>> Grenzrate der Substitution
08. 09. 2025
Währung - Die in einem Land gesetzlich anerkannten Zahlungsmittel. Im weiteren Sinne: die gesetzliche Ordnung des Geldwesens. Bundesbank.
1. siehe >>> Währung
Investitionsgüter-Marketing - Bei Investitionsgütern handelt es sich um Leistungen, die von Organisationen mit dem Ziel beschafft werden, diese zur Erstellung eigener Produkte zu verwenden. Die Abgrenzung von Konsum- und Investitionsgütern erfolgt damit im wesentlichen anhand der Merkmale Nachfrager und Verwendungszweck. Während es sich bei den Kunden im Konsumgüterbereich um Endabnehmer handelt, sind dies im Investitionsgüter-Marketing Organisationen wie Industrieunternehmen, Verbände oder öffentliche Verwaltungen. Darüber hinaus dient das Investitionsgut nicht dem Konsum, sondern wird im eigenen Leistungserstel-lungsprozeß des Kunden eingesetzt.
Wenn auch der Grundgedanke der marktorientierten Unternehmensführung für den Konsum- und Investitionsgüterbereich derselbe ist, so ergibt sich aus dieser Abgrenzung doch eine Reihe von Besonderheiten, die eine eigenständige Betrachtung des Investitionsgüter-Marketing rechtfertigen. Zu diesen Besonderheiten zählen die über mehrere Marktstufen abgeleitete Nachfrage, das organisationale Beschaffungsverhalten sowie die häufig langfristig angelegten, interaktiven Geschäftsbeziehungen.
Die Nachfrage von Organisationen resultiert aus der Nachfrage nachgelagerter Marktstufen. Dieser wesentliche Unterschied zum Konsumgüter-Marketing ist sowohl für die Beurteilung des Entscheidungsverhaltens von Unternehmenskunden als auch für die Prognose der Absatzentwicklung von Investitionsgütern von entscheidender Bedeutung. Da Investitionsgüterkunden sich auf einem eigenen Markt behaupten müssen, wird sich das Entscheidungsverhalten stets an der Frage orientieren, ob die angebotene Leistung in der Lage ist, die eigene Wettbewerbssituation zu verbessern. Der zu kommunizierende, zentrale Nutzenvorteil eines Produktes besteht somit in dessen Fähigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit des Kunden aufrechtzuerhalten bzw. auszubauen. Die nachgelagerten Marktstufen sind ebenso bei der Prognose der Absatzentwicklung zu berücksichtigen. Da Investitionsgüter der Leistungserstellung dienen, ergibt sich der Bedarf des Kunden letztlich aus der Nachfrage nach dessen eigenen Produkten. Veränderungen auf nachgelagerten Marktstufen können sich unmittelbar auf die Nachfrage nach Investitionsgütern auswirken, z. B. auf den Bedarf an Komponenten, oder sich zeitverzögert bemerkbar machen, z. B. durch die zeitliche Hinausschiebung von Ersatzbeschaffungen bei Produktionsanlagen.
Das organisationale Beschafffungsverhalten ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich häufig um einen formalisierten Kaufprozeß handelt. Dieser umfaßt unterschiedliche Phasen, die von der Bedarfserkennung über die Angebotserstellung bis hin zum Kaufabschluß reichen. Seitens des Kunden sind an dem Prozeß mehrere Personen beteiligt, die das sog. Buying Center bilden. Dieses ist vielfach als gedankliches Konstrukt zu bezeichnen und wird nur in wenigen Fällen als institutionalisierte Gruppe in Erscheinung treten. Für das Unternehmen ist es von größter Bedeutung, detaillierte Informationen über >>> Investitionsgüter-Marketing
Konnossement - Dokument, mit dem der Empfang der vom Reeder zur Beförderung im Seeverkehr übernommenen Ware bestätigt wird. Es enthält die Verpflichtung des Reeders zur Auslieferung der Ware an den berechtigten Inhaber des Konnossements. Das Konnossement ist ein Traditionspapier, d. h., es hat für den Empfänger die gleiche Wirkung wie die Übergabe der Ware.
vom Verfrachter oder von einem anderen Vertreter des Reeders ausgestelltes Dokument , das dem Ablader die Annahme der Güter bescheinigt mit der Verpflichtung, dem legitimierten Inhaber des Konnossement die Ladung auszuhändigen. Somit >>> Konnossement
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