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Risikoanalyse

Die Risikoanalyse ist ein Hilfsmittel zur Planung unter Unsicherheit. Sie wird insbesondere in der Investitionsplanung durchgeführt und dient der Ermittlung einer Wahrscheinlichkeitsverteilung. Die Risikoanalyse wird unterschieden in die deduktive Risikoanalyse (z. B. Fehlerbaumanalyse) und die induktive Risikoanalyse (z. B. Ereignisbaumanalyse).

Die Risikoanalyse ermöglicht, unsichere Erwartungen bei Entscheidungen zu berücksichtigen (siehe auch   Sensitivitäts­analyse). Sie wurde zuerst für Investitionsentscheidungen entwickelt und wird heute im Risikocontrol­ling genutzt, um Verlustrisiken zu quantifizieren. Sie eignet sich, um   Risiken und Chancen von Al­ternativen aufzuzeigen. Absicht ist es, aus den Wahrscheinlichkeitsverteilungen sämtlicher Einfluss­grössen von Zielgrössen auf die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Zielgrösse (Einzahlungen/Auszah­lungen oder Erlöse/Kosten) zu schliessen. Dazu kann die analytische Risikoanalyse (z.B. Varianz­Kovarianz-Ansatz) und die simulative Risikoanalyse (z.B. Monte-Carlo-Simulation) eingesetzt werden.

Die Risikoanalyse (nach Hertz) ist eine auch im Marketing einsetzbare Planungsme­thode, die dann hilfreich eingesetzt werden kann, wenn das Risiko der Alternativen schwer einschätzbar ist, weil mehrere Einflußfaktoren („Umweltbedingungen“) mit unterschiedlichen Ausprägungen und Eintrittswahrscheinlichkeiten deren Erfolg bestimmen. Je nach Kombination dieser Fak­torausprägungen ergeben sich unterschiedli­che Ergebnisse, die im Rahmen der Risiko­analyse durch vollständige Kombination bzw. Simulation aller möglichen Kombi­nationen durchgerechnet und mit entspre­chenden Wahrscheinlichkeiten versehen werden. Ordnet man diese Ergebnisse der Größe nach und kumuliert man die entspre­chenden Wahrscheinlichkeiten, ergeben sich sog. Risikoprofile {vgl. Abb.). Sie lassen Aus­sagen d arüber zu, wie wahrscheinlich ein Er­gebnis von mindestens  ausfällt. Voraussetzungen für die Anwendung des Verfahrens sind ein geeignetes Einflußmo­dell für die Zielgröße mit voneinander unab­hängigen Variablen und diskreten Ausprägungen bekannter Wahrscheinlichkeit bzw. entsprechenden Wahrscheinlichkeitsvertei­lungen. Das Verfahren empfiehlt sich insb. für Inve­stitionsentscheidungen im Marketing, wobei auch mehrperiodige Betrachtungen möglich sind. 

Siehe auch Analysemethoden, betriebswirtschaftliche und Risikocontrolling, jeweils mit Litera­turangaben.

Literatur: Burger, A., Buchhardt A., Risiko-Controlling, München-Wien 2002; Hoitsch, H.J., Win­ter, P., Die Cash Flow at Risk-Methode als Instrument eines integriert-holistischen Risikomanage­ments, in: Controlling & Management 2004, S. 235-246; Kruschwitz, L., Investitionsrechnung, 9. Auf­lage, München-Wien 2003, S. 314-329 (Risiko- und Sensitivitätsanalyse); Martin, T., Bär, T., Grundzüge des Risikomanagements nach KonTraG, München-Wien 2002.

Literatur; Diller, H., Marketingplanung, Mün­chen 1980,S.60 ff.

 

 


 

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