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Innenfinanzierung

(internal financing)



Das Unternehmen beschafft sich bei der Innenfinanzierung die Finanzmittel aus der Betriebstätigkeit bzw. aus dem Umsatzprozess. Die Innenfinanzierung kann auf verschiedene Weise erfolgen: Einbehaltung von Gewinnen, Abschreibungsgegenwerte, Bildung von Pensionsrückstellungen, Ver mö gens umschichtungen.

Während   „Aussenfinanzierung” die Beschaffung von Finanzmitteln durch „ausserhalb” des laufenden Leistungs- und Absatzprozesses gelagerte gesonderte Finanzkontrakte bezeichnet, bezieht sich „Innenfinanzierung” auf die Möglichkeit, „innerhalb” dieses Prozesses Zahlungsüberschüsse zu erzielen und damit einen Beitrag zur Finanzierung weiterer betrieblicher Aktivitäten zu leisten (Cash Flow). Dies setzt voraus, dass
(1) die aus diesem Prozess resultierenden „laufenden” Einzahlungen, insbeson­dere aus der Umsatztätigkeit,
(2) die zu seiner Durchführung erforderlichen „laufenden” Auszahlungen, insbesondere für Löhne und Gehälter, Werkstoffe, Mieten, Zinsen, Steuern etc., übersteigen. Die der Innenfinanzierung zuzurechnenden Zahlungsströme sind in erster Linie Ergebnis von Entschei­dungen im Leistungs- und Absatzbereich; ihre Gestaltung stellt somit zunächst kein Instrument des Fi­nanzmanagements dar. Im Zuge des   Cash Flow-Managements kann allerdings dennoch versucht werden, bei gegebenen Leistungs- und Absatzströmen auf die zeitliche Struktur der damit verknüpften Zahlungsströme einzuwirken. In diesem eingeschränkten Sinne kann die Innenfinanzierung somit ne­ben der Aussenfinanzierung ebenfalls zu den Aktionsfeldern des Finanzmanagements gezählt werden. Im Zuge der von Unternehmensexternen getragenen Jahresabschlussanalyse stellt die Berechnung von Cash Flow-Kennzahlen (Cash Flow) ein weit verbreitetes Instrument dar, um das Innenfinanzie­rungsvolumen eines Unternehmens „von aussen” zumindest annähernd abzuschätzen. Den Ausgangs­punkt entsprechender Berechnungen bildet zumeist der Jahresüberschuss, der um diverse Korrektur­grössen bereinigt wird, wobei den Abschreibungen und der Bildung von Rückstellungen oftmals beson­deres Gewicht beigemessen wird (Finanzierung „aus Abschreibungen”;   Finanzierung „aus Rück­stellungen”). Fehlerhaft ist allerdings die im älteren Schrifttum häufiger vertretene Auffassung, diese beiden Aufwandskategorien als unmittelbare Form der Mittelbeschaffung zu interpretieren und dem­entsprechend als originäre Komponenten der Innenfinanzierung anzusehen. Siehe auch   Cash Flow (mit Literaturangaben).

Literatur: Bitz, M.: Finanzdienstleistungen, 7. Auflage, München 2005; Bitz, M., Terstege, U: Grundlagen des Cash-Flow-Managements, in: Krimphove, D., Tytko, D. (Hrsg.): Praktiker-Handbuch Unternehmensfinanzierung — Kapitalbeschaffung und Rating für mittelständische Unternehmen, Stutt­gart 2002, S. 343-372.

bezeichnet die Deckung des Kapitalbedarfs (Kapital) nach ihren innerhalb der Unternehmung (Betrieb, Innenfinanzierung) liegenden Quellen aufgrund von erzielten Überschüssen, die da sind:        
1.    einbehaltene Gewinne (= Selbstfinanzierung),        
2.      Zurückbehaltung erwirtschafteter Abschreibungen ,        
3.      einbehaltene Beträge für Rückstellungen ,         
4.          Vermögensumschichtungen wie z.B. durch Veräußerung nicht mehr betriebsnotwendiger Anlagegüter (Anlagevermögen),           
5.          Rationalisierungsmaßnahmen, die z.B. durch verringerten Kapitaleinsatz bei unverändertem Produktionsvolumen finanzielle Mittel freisetzen; vgl. Kapitalfreisetzung . Ggs. Außenfinanzierung .

 

 


 

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