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strategische Bankplanung

Komplexer, permanenter Informationsverarbeitungs- und Willensbildungsprozess, in dem auf der Basis einer rationalen Analyse der geschäftspolitischen Ausgangssituation und zukünftigen Möglichkeiten und Risiken der Bank die Konzipierung und Formulierung von Zielen, Intentionen, Strategien und Massnahmen angestrebt wird. Für einen längeren Zeitraum wird für die Bank die Entwicklung in ihrer Gesamtheit geplant, unter Einbeziehung derjenigen Veränderungen, die sich auf das Gesamtsystem »Bank« beziehen. Dabei besteht die Systematik zum einen in der Forderung nach einem methodisch-rationalen, bewussten und Ziel bezogenen Planungsablauf und zum anderen in einer umfassenden systemtheoretischen Sichtweise, wobei das System »Bank« als ein Subsystem des Gesamtsystems »Umwelt« angesehen wird und damit die aus dem Umfeldsystem resultierenden Einflussfaktoren entspr. berücksichtigt werden. Bankbetriebliche Aktivitäten sind von jeher durch ein kompliziertes System verschiedener Restriktionen, vielfältiger Fremdeinflüsse und zahlreicher Wechselwirkungen mit Elementen des Umfelds beein-flusst worden. Zusätzlich erschwerend wirkt sich i. d. R. aus, dass die gesamten ökonomischen, soziokulturellen Umsysteme der Bank zunehmend einer Komplexitätszunahme unterliegen sowie sich in ihrer Dynamik ebenfalls erhöhen. Strategische ist zu unterscheiden von operativer Bankplanung. Bei deren Abgrenzung ist deutlich, dass Erstere im gesamten Planungssystem die umfassendere Stellung einnimmt. Sie dient als Rahmen für alle operativen Planungstätigkeiten in den einzelnen Geschäftsbereichen und deren Organisationseinheiten. I. Ggstrategische Bankplanung z. anderen Betriebstypen haben sich Banken erst relativ spät mit Fragen der systematischen Unternehmungsplanung, insb. mit Fragen der strategischen Planung, beschäftigt. Dies wird mit den banktypischen Besonderheiten begründet. Die Planungsschwierigkeiten resultieren aus den strukturellen Eigenschaften der Bankleistungen und Leis-tungserstellungs- und -Verwertungsprozessen und aus der charakteristischen Art der Inanspruchnahme von Bankleistungen durch die Kunden. Bankleistungen sind abstrakt und aus diesem Grund in erhöhtem Masse erklärungsbedürftig. Auf Grund der Stofflosigkeit der Bankleistungen ist keine Leistungserstellung auf Vorrat und somit keine Lagerhaltung möglich. Für die Bank ist vielmehr typisch, dass bei ihr Leistungserstellung und -absatz unter unmittelbarer Mitwirkung des externen produktiven Faktors »Kunde« zusammenfallen. Indem der Kunde seine spez. Wünsche hinstrategische Bankplanung der Leistungen äussert, der Bank den Auftrag zur Leistungserstellung gibt und die Bank diese Leistung an den Markt bzw. den Kunden abgibt, entsteht die Bank-«Markt«-Leistung. Für die strategische Planung ergeben sich aus der Fremddeterminiertheit der Absatzstrukturen Probleme der personellen, sachlichen und finanziellen Ressourcen- und Kapazitätsplanung. Kenntnisse über die künftigen Bedarfsstrukturen potenzieller Kunden sowie über deren Reaktionen auf marktpolitische Aktivitäten der Bank(en) sind Voraussetzungen für die Planung Erfolg versprechender Strategien. Als Dienstleistungsunternehmung ist die Bank bei der Leistungserstellung im weitaus stärkeren Masse von ihren Kunden abhängig als auf Lager produzierende Sachleistungsunternehmen.


 

 


 

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