A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
wirtschaftslexikon wirtschaftslexikon
 
Wirtschaftslexikon Wirtschaftslexikon

 

wirtschaftslexikon online lexikon wirtschaftslexikon
   
 
     
wirtschaftslexikon    
   
    betriebswirtschaft
     
 
x

Qualitätszirkel

auf freiwilliger Initiative in Organisationen gegründete Kleingruppe (6 bis 9 MitarbeiterInnen) für ei­nen kontinuierlichen und problembezogenen Erfahrungsaustausch um Qualitätsprobleme zu lösen. Ge­leitet werden sie von einem Moderator. Qualitätszirkel arbeiten nach dem Prinzip der Selbstevaluation. Zwar ist die Themenstellung frei wählbar, doch sollten Bereiche gewählt werden, die im Zusammen­hang mit der Forderung nach kontinuierlicher Verbesserung stehen. Im medizinischen Bereich setzen sich die Qualitätszirkel meist aus mulitprofessionellen Teams zusammen. Siehe auch   Qualitätsmanagement (mit Literaturangaben).

Literatur: Strombach, M.E. / Johnson G.: Qualitätszirkel im Unternehmen — Ein Leitfaden für Praktiker, Deutscher Instituts-Verlag Köln, 1983; Zink K.J., Schuck G.: Quality Circles, Band 1 Grundlagen, 2. Aufl., München, Hauser Verlag 1987. Internetadresse: http://www.dresing-pehl.de/moderation.htm

Organisationsform des Qualitätsmanage­ment in Form von Kleingruppenarbeit auf der unteren Hierarchieebene. Qualitätszir­kel (oder vergleichbare Formen des gruppen­bezogenen Vorschlagswesens, wie bspw. Qualitätsausschüsse, Aktionsgruppen oder Lernstatt) sind oft als Ergänzung zum tradi­tionellen betrieblichen Vorschlagswesen in­stalliert worden oder haben dieses teilweise, wenn nicht sogar vollständig ersetzt. Qualitätszirkel lassen sich beschreiben als auf Dauer angelegte Gesprächsgruppen, in denen sich eine begrenzte Zahl an Mitarbei­tern (i. d. R. 5-10) eines Arbeitsbereiches der unteren Hierarchieebene in regelmäßigen Abständen (mind. 1 x im Monat, meist häufi­ger) während oder bezahlt außerhalb der re­gulären Arbeitszeit auf freiwilligerBasis tref­fen, um selbstgewählte Probleme des eigenen Arbeitsbereiches zu diskutieren, unter An­leitung eines geschulten Moderators mit Hil­fe spezieller Problemlösungstechniken Lö­sungsvorschläge zu erarbeiten und die Umsetzung der Verbesserungsvorschläge (selbständig oder im Instanzenweg) zu initi­ieren und zu kontrollieren, wobei die Ver­besserungsvorschläge im Rahmen der ge­setzlichen oder betrieblichen Bestimmungen vergütet werden und der Gruppenarbeits- rozeß für die Teilnehmer Lerneffekte entält. Neben den unmittelbaren Mitgliedern der Zirkelgruppen gehören zu den Trägern der Qualitätszirkelarbeit ein Zirkelleiter (be­traut mit der Vermittlung der entprechenden benötigten Techniken), der Koordinator (ihm untersteht die organisatorische Betreu­ung der verschiedenen Qualitätszirkelgrup­pen eines Unternehmensbereiches) sowie die Steuerungsgruppe (sie repräsentiert den un­ternehmerischen Willen zur Einrichtung, Durchsetzung und Kontrolle von Qualitäts­zirkeln). Die Qualitätszirkelarbeit bezieht sich nun nicht, wie aufgrund der Bezeichnung viel­leicht anzunehmen wäre, ausschließlich auf die Produktionsabteilungen der Industrie­unternehmen, Qualitätszirkel gelangen auch zunehmend in anderen Unternehmensbereichen und -typen zur Anwendung. Der Qua­litätsbegriff umfaßt dabei sämtliche Proble­me, die im jeweiligen Arbeitsbereich der Mitarbeiter entstehen können, (vgl. Abb. ). Auch ein abteilungsübergreifender Einsatz bzw. die Übertragung auf andere hierarchi­sche Ebenen ist ebenso denkbar, wie ein gemeinsamer Qualitätszirkel zwischen dem Ünternehmen und seiner Umwelt (z. B. Lie­feranten oder Abnehmer).             

Literatur:  Deppe, Qualitätszirkel in Theorie und Praxis, in: Zeitschrift für Organisation, (1988), Heft 3, S. 171 ff. Domsch, M., Qualitätszirkel, in: ZfbF (1985), Heft 5, S.437f.

engl.: Quality Circles innerbetriebliche Gruppen zur Verbesserung der Produktqualität, entstanden aus dem Bemühen, das betriebliche Vorschlagswesen durch Nutzung von Gruppeneffekten zu verbessern.  Darüberhinaus handelt es sich um eine personalwirtschaftliche Maßnahme (Personalwirtschaft), um der durch die Spezialisierung ohnehin schon hohen Isolierung durch Kleingruppenaktivitäten zu begegnen und um Kontaktbedürfnisse, aber auch Bedürfnisse nach Mitbestimmung am Arbeitsplatz zu befriedigen.

 

 


 

<< vorhergehender Begriff
nächster Begriff >>
Qualitätssicherung
 
Quantil