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Obsoleszenz

Vorgang der Veralterung von Produkten. Ein Produkt veraltert, weil es durch ein neues Produkt substituiert wird. Das Phänomen der Obsoleszenz wird dann als Problem kontrovers diskutiert, wenn es aus einem bewussten Marketinghandeln resultiert (plan- ned obsolescence) bzw. im Rahmen eines ökologischen Marketing als konzeptio­neller Ansatzpunkt zur Überwindung von Ressourcenverschwendung gewählt wird. Obsoleszenz-Strategien beziehen sich dabei auf die bewusste zeitliche Verzögerung tech­nischer Innovationen dadurch, dass der Ver­braucher bei der Umsetzung des technischen Fortschritts sukzessive mit partiellen Neue­rungen konfrontiert wird, obwohl zu einem gegebenen Zeitpunkt das Angebot eines voll­ständig erneuerten Produktes möglich wäre (funktionelle Obsoleszenz.); die Veränderung der ästhetischen Pro­dukteigenschaften ohne Verbesserung der gebrauchstechnischen Qualität, wodurch noch funktionsfähige Erzeugnisse aus Mo­degründen als überholt betrachtet werden (psychische Obsoleszenz.); die Verkürzung der Produktnutzungs­dauer durch die Verwendung suboptimaler Techniken und Materialien bzw. durch den Einbau von Soll-Bruchstellen (built-in-ob- solescence), die den natürlichen Verschleiß beschleunigen (qualitative Obsoleszenz). Der Nachweis von Obsoleszenz-Strategien erweist sich in der Praxis als außerordentlich schwierig, da i. d. R. keine Kenntnisse über die Motive der Hersteller vorliegen. Darüber hinaus ist die Bewertung von Obsoleszenz- Strategien zwangsläufig interessengeleitet. Während von umweit- und verbraucherpoli­tischer Seite auf entstehende Konsumzwän­ge und die Fehlallokation von Ressourcen verwiesen wird, argumentieren die Vertreter der Anbieterseite vielfach mit den Kosten­vorteilen kurzlebiger Produkte, den Mode­präferenzen der Konsumenten und den Wachstumswirkungen einer beschleunigten Obsoleszenz.         

Literatur:  Bodenstein, G.; Leuer, H., Obsoleszenz und Warenproduktion, in: Hansen, U.; Stauss, B.; Riemer, M. (Hrsg.), Marketing und Verbraucher­politik, Stuttgart 1982, S. 216-228. Raffee, H.; Wiedmann, K.-P., Die Obsoleszenzkontroverse - Versuch einer Klärung, in: ZfB, Heft 2 (1980), S. 149-172.

faktische Gütereigenschaft (absichtlich herbeigeführter) kürzerer Gebrauchsdauer. In der sozialen Dimension findet sich die entsprechende Verhaltenskategorie, wie sie durch das Schlagwort der Weg-werf-Gesellschaft auf die Spitze getrieben ist. O. kann durch Mode, mindere Qualität und technische Faktoren bestimmt sein.

 

 


 

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