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Arbeitsproduktivität (aN)

ist das Verhältnis von erzeugter Gütermenge (Output, O) zu der dafür eingesetzten       Beschäftigungsmenge (N):                                
Arbeitsproduktivität (aN)

die durchschnittliche A. ist das Verhältnis von Output zu Anzahl eingesetzter Beschäftigungseinheiten; die marginale A. oder Grenzproduktivität der Arbeit (a¢N) gibt den Output an, der aufgrund einer zusätzlichen infinitesimalen Beschäftigungseinheit entsteht:                       
Arbeitsproduktivität (aN)

Reziprok zur A. ist der Arbeitskoeffizient                       
Arbeitsproduktivität (aN)

Zwischen A., Kapitalproduktivität (ak) und Kapitalintensität (gk) besteht folgende tautologische Verknüpfung:              
Arbeitsproduktivität (aN)

 also
Arbeitsproduktivität (aN)

In der Produktionsfunktion ist die A. mit der Kapitalintensität funktional verknüpft, so z.B. in der häufig verwendeten Cobb-Douglas-Funktion (Produktionsfunktion):                       
Arbeitsproduktivität (aN)

, denn es gilt wg.                       
Arbeitsproduktivität (aN)

             
Arbeitsproduktivität (aN)

  und somit auch:              
Arbeitsproduktivität (aN)

 oder
Arbeitsproduktivität (aN)

, d.h. mit wachsender Kapitalintensität nimmt auch die A. zu. Diese enge Beziehung zwischen diesen beiden Größen wird durch jene verstärkt, die zwischen dem               technischen Fortschritt (F) und Kapitalintensität besteht, wenn der technische Fortschritt kapitalgebunden ist und Investitionen getätigt werden, die zu einer Erhöhung der Kapitalintensität führen. Die amtliche Statistik mißt die A. durch das reale Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen (Inlandsprodukt) je Erwerbstätigen. Seit 1950 ist die A. in der Bundesrepublik absolut gestiegen, zeigt aber abnehmenden Trend mit zyklischen Schwankungen. 1980 betrug sie 4029 EUR = 100%, 1960 50,2% und 1991 nach vorläufiger Schätzung 5107 EUR = 117,3%. Sie weist große Unterschiede für die einzelnen Wirtschaftsbereiche auf und ist in der Land- und Forstwirtschaft trotz hoher Zuwachsraten absolut am niedrigsten und hat im Öffentlichen Sektor die geringsten Wachstumsraten. Da die A. bei einem Bezug auf Erwerbstätige wg. Vernachlässigung der tatsächlichen Arbeitszeit nur ein grobes Maß ist, wird die A. in bezug auf die Beschäftigtenstunde gemessen. Diese weist i.d.R. wg. der gesunkenen Jahresarbeitszeit ein größeres Wachstum als die A. pro Erwerbstätigen auf. Ihre Zuwachsrate betrug 1991 1,2%, die auf Erwerbstätige bezogene -0,3%. Ist das Wachstum der A. einerseits die bedeutendste Quelle des allgemeinen Wohlstandes, zeigt es andererseits in der starken Abnahme des Arbeitskoeffizienten die Verringerung der Arbeitsplätze und damit eine Ursache für soziale Probleme. Einen trendmäßig dämpfenden Einfluß auf die A. in der Bundesrepublik haben Struktureffekte, z.B. derart, daß Erwerbstätige in die Bereiche Dienstleistung und Öffentlicher Sektor mit einer unterdurchschnittlichen A. wandern. A.-szunahmen bedeuten bei konstanter Beschäftigungsmenge verteilungspolitisch die Möglichkeit zur Erhöhung der Nominallöhne, sofern das Preisniveau nicht gesenkt werden soll (Grenzproduktivitätstheorie). Entsprechend verfährt die produktivitätsorientierte Lohnpolitik, die von den Gewerkschaften abgelehnt wird, weil sie die Verteilung des Einkommens auf Löhne und Gewinne unverändert läßt      (Einkommensverteilungstheorie, Einkommenspolitik).

 

 


 

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