Das Wirtschaftslexikon
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Unsere neuesten Artikel sind :
13. 08. 2025
Option - 1. Allg. ein Recht (Anwartschaft), eine bestimmte Finanzposition - z. B. bestimmte Wertpapiere, Devisen, Terminkontrakte, aber auch Finanzierungen wie Swaps, Fazilitäten u. dgl. -- zu vorab festgelegtem Preis, Kurs, sonstigen Konditionen (Basispreis) in einer bestimmten Zeitspanne oder zu einem bestimmten Termin (Optionsfrist) durch einseitige Erklärung zu kaufen bzw. zu verkaufen bzw. in Anspruch zu nehmen, ohne dazu aber verpflichtet zu sein. Der Erwerber einer Option zahlt dafür einen Preis, die Optionsprämie; diese verfällt auch dann, wenn die Option nicht in Anspruch genommen wird.
2. Neben Futureskontrakten als festen Terminkontrakten sind auch Optionen (Finanzoptionen) als bedingte Terminkontrakte - an den Wertpapiermärkten seit langem bekannt - zur Absicherung gegen Preisänderungsrisiken verschiedenster Art gebruchlich. Sie eignen sich je nach Ausgestaltung als Devisen- oder Währungsoption (Currencyoption) oder als Zinsoption (Interestrateoption) zur Absicherung von Wechselkurs- bzw. Zinsänderungsrisiken. In ihrer Grundform ist eine Option eine Vereinbarung zwischen 2 Parteien, mit der dem Käufer das zeitlich begrenzte Recht eingeräumt wird, ein bestimmtes Aktivum unter bei Vertragsabschluss festgelegten Bedingungen zu kaufen bzw. zu verkaufen, während der Verkäufer der Option (Stillhalter, Aussteller, Schreiber, Writer) die Verpflichtung eingeht, bei Ausübung der Option durch den Käufer die Gegenseite des Geschäftes zu übernehmen; er erhält dafür vom Optionskäufer die zumeist bei Geschäfts-abschluss zu zahlende Optionsprämie. Diese Vereinbarungen können entweder standardisiert als börsengängige Optionen oder als individuell getroffene OTC-(Over-the-Counter-) Optionsvereinbarungen gehandelt werden. Je nachdem, ob der Käufer das Recht erwirbt, in der Zukunft ein bestimmtes Aktivum (Basiswert, Underlying) von dem Verkäufer der Option zu einem vorab festgelegten Preis (Basispreis, >>> Option
Elastizität - In der Wirtschaftssoziologie: die Fähigkeit eines sozialen Systems, trotz ungleichartiger und abweichender Erfüllung seiner Funktionen zu überdauern. Rollenvorschriften können z.B. nicht in absoluter Präzision gesetzt werden, weil sonst das System an der realen Verhaltensschwankung der Rolleninhaber zerbräche. In der soziologischen Systemtheorie ist Elastizität eine wichtige Ursache für sozialen Wandel.
Quotient einer beliebig kleinen relativen Änderung des Funktionswertes einer Funktion f und einer beliebig kleinen relativen Änderung der ihrer unabhängigen Variablen x in einem Punkt xo: Im Gegensatz zur Ableitung zeigt die Elastizität einer Funktion f in einem Punkt xo an, wie stark sich f relativ bei einer kleinen relativen Änderung in xo ändert. Für Funktionen mehrerer unabhängiger Variablen können partielle Elastizitäten nach einzelnen Variablen >>> Elastizität
Exportkreditversicherung - siehe Kreditversicherungen, privatwirtschaftliche.
in der Bundesrepublik zur Bearbeitung und für den Abschluß von Ausfuhrgarantien sowie Bürgschaften >>> Exportkreditversicherung
12. 08. 2025
Industrie - Wirtschaftszweig, dessen Unternehmen die gewerbliche Be- und Verarbeitung von Rohstoffen und Halbfabrikaten mittels physikalischen, chemischen und biologischen >>> Industrie
Verbraucherschutz - Teilbereich der Verbraucherpolitik, der sich der Mittel der Rechtsordnung bedient, um für den Konsumenten unerwünschte Effekte von Austauschprozessen am Markt zu unterbinden. Die Inhalte des Verbraucherschutzes lassen sich dabei drei Hauptkategorien zuordnen: Rechtsschutz: Die Rechtsverhältnisse zwischen Verbrauchern und Anbietern unterliegen den gleichen Prinzipien wie der Geschäftsverkehr zwischen Kaufleuten. Das Kompetenzgefälle zwischen Unternehmen und privaten Haushalten führt dabei jedoch zu Machtungleichgewichten, deren Ausnutzung durch die Anbieter inForm bestimmter Gesetze verhindert werden soll. Ein typisches Beispiel dafür ist das Recht zum Rücktritt vom Kaufvertrag bei Versand- und Haustürgeschäften. Vermögens- und Gesundheitsschutz: Risiken, die mit dem Gebrauch von Produkten und Dienstleistungen verbunden sind, können von Verbrauchern häufig nicht (vollkommen) >>> Verbraucherschutz
OPEC - Abk. für Organization of Petroleum Exporting Countries.
Abk. für Organization of Petroleum Exporting Countries. Organisation >>> OPEC
11. 08. 2025
Rationalisierung - In der Wirtschaftssoziologie: mit vielfältigen Bedeutungen gebrauchter Begriff mehrerer Sozialwissenschaften, meist im Sinne von Prozessen der Vereinfachung, der Effektivierung, der klareren Strukturierung. [1] In Industriesoziologie und Betriebswirtschaftslehren Bezeichnung für eine (organisations-) wissenschaftliche Überprüfung und Veränderung der betrieblichen Prozesse (Arbeitsorganisation, Arbeitszeitregelung, Arbeitsplatzstruktur, >>> Rationalisierung
Lebensstil - In der Wirtschaftssoziologie: [1] Als Kategorie der kultursoziologischen Zeitdiagnose bezeichnet Lebensstil ein Mittel der (sub-)kulturellen Einbindung und eine Form der Selbstpräsentation des Individuums, die Zugehörigkeit zu einem bestimmten sozialen Milieu demonstrierend.
[2] P. Bourdieus Theorie sozialer Ungleichheit >>> Lebensstil
Plankostenrechnung - Teil des internen Rechnungswesens der Bank. Planung der Kosten von Bankabteilungen und -leistungsarten als Plan- oder Standardkosten, um die Wirtschaftlichkeit des Arbeitens Ersterer bzw. die Selbstkosten Letzterer möglichst exakt zu planen. Diese werden als Sollkosten vorgegeben. In der späteren Kontrollphase werden die Abweichungen der Plan- von den Istkosten >>> Plankostenrechnung
10. 08. 2025
Äquivalenzprinzip - In der Wirtschaftssoziologie: Grundsatz der Gleichwertigkeit von Leistung und Gegenleistung. Legitimiert in der Sozialpolitik die Bemessung der Sozialleistungen nach der Höhe der Beiträge.
(in der Versicherungswirtschaft) ist ein Prinzip der Prämienkalkulation tmd besagt, dass die Versicherungsprämie so zu kalkulieren ist, dass sie dem Erwartungswert der Versicherungsleistung entspricht. In die erwartete Versicherungsleistung gehen dann neben den erwarteten Risikokosten auch Betriebs-kosten, Rückversicherungs- und Kapitalkosten ein. Das Äquivalenzprinzip kann auf ein einzelnes Risiko >>> Äquivalenzprinzip
Beobachtung - In der Wirtschaftssoziologie: [1] allgemein: mehr oder weniger gezielte Wahrnehmung von Sachverhalten und Vorgängen. In diesem Sinn kann systematisierte Beobachtung als Bezeichnung für alle Arten empirischer Forschung dienen.
[2] In Absetzung zu experimentellen Vorgehensweisen werden als Beobachtung auch nur solche Erhebungsverfahren bezeichnet, bei denen sich der Forscher gegenüber seinem Untersuchungsgegenstand rein passiv registrierend verhält.
[3] a) Beobachtung wird im Kontext soziologisch-systemtheoretischer Argumentationen a) als Operation verstanden, die auf der Grundlage einer Unterscheidung eine Bezeichnung setzt und damit Information erzeugt. Beobachtung erzeugt nach dieser Definition eine Zwei-Seiten-Form, die dem Mechanismus der Überschussproduktion und Selektion folgt, weil sie immer nur die eine Seite einer Unterscheidung bezeichnen kann, andererseits aber beide Seiten gleichzeitig gegeben sind. Welche Unterscheidung von einem beobachtenden System verwendet wird, ist dabei vom System abhängig. b) B.en sind immer Operationen empirischer Systeme. Soziale Systeme sind in diesem Sinne beobachtungsfähig, wenn sie Unterscheidungen verwenden, wobei schon bei basalen Operationen der Kommunikation B.en (anhand der Differenz Information/Mitteilung) konstitutiv sind. c) B.en sind für sich selbst nicht beobachtbar, sondern nur durch eine andere B., die eine erste Beobachtung von etwas unterscheiden kann. Dies leistet eine Beobachtung zweiter Ordnung (B. der B.).
ist die zielgerichtete Erfassung von sinnlich wahrnehmbaren Sachverhalten im Augenblick ihres Auf-tretens durch Personen und/oder technische Hilfsmittel. Gegenstände der Beobachtung in der Markt-forschung sind Bestände (z.B. Absatzmengen), Verhaltensweisen (z.B. Kauf oder Nichtkauf) und Ei-genschaften (z.B. äusserlich wahrnehmbare Eigenschaften von Konsumenten). Siehe auch Marktfor-schungsmethoden (mit Literaturangaben).
Erhebungsmethode der Primärforschung zur planmäßigen Erfassung (Registrierung) wahrnehmbarer Sachverhalte oder Vorgänge durch Personen bzw. Geräte. Der Vorzug einiger Beobachtungsmethoden gegenüber der Befragung von Personen besteht darin, dass man nicht auf die Mitarbeit der Auskunftspersonen angewiesen ist. Daneben lassen sich durch Einsatz technischer Geräte bestimmte Sachverhalte mit größerer Genauigkeit erfassen (z.B. Registrierung von Abverkäufen durch Scanner, Blickregistrierung bei Betrachtung von Werbeanzeigen, apparative Zuschauerforschung wie Telerim etc.). Beobachtungsmethoden werden anhand des Standardisierungsgrades, nach dem Bewusstseinsgrad des Beobachteten, nach der Teilnahme des Beobachters und der Beobachtungsform untergliedert. Der Standardisierungsgrad von Beobachtungen reicht von den Extremen der völlig standardisierten bis zur nichtstandardisier- ten Beobachtung. Im einen Falle liegt ein präzises Beobachtungsschema vor, in dem alle Beobachtungskategorien aufgeführt sind. Erfaßt werden nur Sachverhalte, die in die angegebenen Beobachtungskategorien fallen. Diese Beobachtungsform eignet sich nur für relativ einheitliche, leicht überschaubare Vorgänge, schränkt aber andererseits den Beobachtereinfluß bei der Erfassung und Kodierung der relevanten Tatbestände ein. Demgegenüber >>> Beobachtung
Zession - Abtretung einer Forderung.
i.d.R. Abtretung einer Forderung. Eine Forderung kann von dem bisherigen Gläubiger (Zedent) durch Vertrag auf einen neuen Gläubiger (Zessionar) übertragen werden (§ 398 BGB). Z. ist ein abstraktes Verfügungsgeschäft, dessen Wirksamkeit vom rechtlichen Schicksal des zugrunde >>> Zession
09. 08. 2025
WTO - Abkürzung für Welthandelsorganisation, World Trade Organization. Trat als neue multilaterale Institution 1995 an die Stelle des GATT. Nach weitgehender Liberalisierung der Warenmörkte ist durch den Vertrag für Finanzdienstkismngen der rechliche Rahmen für Liberalisierungen
im Bereich der Finanzdienstleistungen geschaffen worden. Das Abkommen sieht u. a. erleichterten Zugang von Banken, Kapitalanlagegesellschaften und Versicherungen zu den jeweiligen Finanzdienstleistungsmörkten der Mitgliedstaaten der WTO vor. Es regelt u. a. Fragen der zulössigen Höhe der Beteiligungen an auslöndischen Unternehmen und die Zahl möglicher Bankniederlassungen.
Abk. für World Trade Organization; aus dem GATT 1995 hervorgegangene Institution zur Öffnung der Märkte und Steigerung des Welthandels mit Sitz in Genf. Internetadresse: www.wto.org >>> WTO
Aktienanalyse - Untersuchung und Prognose der Kurs- und Renditen-Entwicklung von Aktien. Wichtige Verfahren der Aktienanalyse sind:
- Fundamentalanalyse: >>> Aktienanalyse
strategische Bankplanung - Komplexer, permanenter Informationsverarbeitungs- und Willensbildungsprozess, in dem auf der Basis einer rationalen Analyse der geschäftspolitischen Ausgangssituation und zukünftigen Möglichkeiten und Risiken der Bank die Konzipierung und Formulierung von Zielen, Intentionen, Strategien und Massnahmen angestrebt wird. Für einen längeren Zeitraum wird für die Bank die Entwicklung in ihrer Gesamtheit geplant, unter Einbeziehung derjenigen Veränderungen, die sich auf das Gesamtsystem »Bank« beziehen. Dabei besteht die Systematik zum einen in der Forderung nach einem methodisch-rationalen, bewussten und Ziel bezogenen Planungsablauf und zum anderen in einer umfassenden systemtheoretischen Sichtweise, wobei das System »Bank« als ein Subsystem des Gesamtsystems »Umwelt« angesehen wird und damit die aus dem Umfeldsystem resultierenden Einflussfaktoren entspr. berücksichtigt werden. Bankbetriebliche Aktivitäten sind von jeher durch ein kompliziertes System verschiedener Restriktionen, vielfältiger Fremdeinflüsse und zahlreicher Wechselwirkungen mit Elementen des Umfelds beein-flusst worden. Zusätzlich erschwerend wirkt sich i. d. R. aus, dass die gesamten ökonomischen, soziokulturellen Umsysteme der Bank zunehmend einer Komplexitätszunahme unterliegen sowie sich in ihrer Dynamik ebenfalls erhöhen. Strategische ist zu unterscheiden von operativer Bankplanung. Bei deren Abgrenzung ist deutlich, dass Erstere im gesamten Planungssystem die umfassendere Stellung >>> strategische Bankplanung
08. 08. 2025
Akkordlohn - leistungsorientierte Entgeltform. Als Voraussetzungen ihres Einsatzes muss die Aldtordfähigkeit und Akkordreife gegeben sein. Es besteht ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Arbeitsintensität und der erzielten Ausbringungsmenge pro Zeiteinheit, woraus sich eine proportionale Beziehung zwischen der mengenmässigen Ausbringtalg und dem Entgelt ableitet. Siehe auch Lohn- und Gehaltsmodelle (mit Literaturangaben).
>>> Akkordlohn
Preisdifferenzierung - Liegt grunds. vor, wenn ein Anbieter - z. B. eine Bank - gleiche Bankleistungen zu unterschiedlichen Preisen absetzt, er also unterschiedliche Preise für ein und dieselbe Leistungsart nach bestimmten Gesichtspunkten festsetzt, um seinen Gesamterlös bei gleichen Kosten zu steigern (räumliche, zeitliche, persönliche Preisdifferenzierung). Die Preisdifferenzierung geht dabei von der Vorstellung aus, dass der Gesamtmarkt in Teilmärkte mit voneinander abweichenden Nachfrageelastizitäten aufgespalten werden kann. Die mit der Anwendung der Preisdifferenzierung von der Bank verbundene Intention besteht darin, das vorhandene Marktpotential mittels einer flexiblen Preisgestaltung effektiver auszuschöpfen. Als Differenzierungskriterium für die Höhe des Preiszählers bieten sich folgende Ansatzpunkte an: 1. räumliche und zeitliche Unterschiede bei der Bereitstellung gleicher Leistungen, 2. Umfang der Leistungsabnahme bzw. Mehrleistungsinanspruchnahme, 3. Bonität des Kunden, 4. Grad der Verhandlungsmacht des Kunden. Preisdifferenzierung nach der Bonität des Kunden bedeutet, dass z.B. der Kreditpreis eine von der Bonität des Kreditnehmers abhängige kalkulatorische Risikoprämie beinhaltet, die um so kleiner ist, je besser die Bonität des Kunden seitens der Bank eingeschätzt wird. Entspr. könnten Banken bei zunehmendem Geschäftsvolumen einer Kundenverbindung grössere Preisabschläge gewähren als bei einer nur geringen Leistungsabnahme eines Kunden.
Der wahrgenommene Nutzen eines Produkts, der sich in der maximalen Zahlungsbereitschaft der Nachfrager konkretisiert, deren Kaufkraft oder die Wettbewerbsverhältnisse auf einem Markt können sich in vielfacher Weise unterscheiden: Hieraus resultieren in der Preispolitik Ansatzpunkte für eine Preisdifferenzierung: Unter bestimmten Konstellationen setzt der Anbieter dann unterschiedliche Preise für die (annähernd) gleiche Produktleistung an. Siehe auch Predatory pricing und Preispolitik (mit Literaturangaben).
Literatur: Pechtl, H. (2005): Preispolitik, Stuttgart. Skiera, B. (1999): Mengenbezogene Preisdifferenzierung bei Dienstleistungen, Wiesbaden.
Begriff Preisdifferenzierung ist die im Rahmen der Preispolitik betriebene völlige oder teilweise Aufhebung von Einheitlichkeit, die den Preisen gegenüber unterschiedlichen Kosten- und Angebotsbedingungen und (oder) Nachfrage- und Absatzbedingungen anhaften kann. Diese allgemeine Definition bezieht sehr verschiedene Spezialfälle mit ein: Preisdifferenzierung i.e.S. liegt vor, wenn für völlig gleiche Güter, welche die gleichen Kosten verursachen, verschiedene Preise gefordert werden, entsprechend den unterschiedlichen Absatzbedingungen, die die segmentierten Nachfrager mit sich bringen. Bei der Preisdifferenzierung i. w. S. sind folgende Fälle zu unterscheiden: Gleiche Güter können durch die verschiedensten Begleitumstände, z.B. unterschiedliche Transportwege oder unterschiedliche Mengenabnahme je Auftrag, unterschiedliche Kosten verursachen. Preisstellungen bei qualitativ gleichen Gütern, die solchen Kostenunterschieden entsprechen (“unechte“ Preisdifferenzierung), können der Preisdifferenzierung w.S. zugeordnet werden, da sie ein wesentliches Merkmal des allgemeinen Preis- differenzierungsbegriffs aufweisen, indem die sonst mögliche Einheitlichkeit gegenüber den unterschiedlichen Kostenbedingungen aufgehoben ist. Insbesondere bei Ablehnung der vorstehenden Begriffassung wird folgender Sonderfall zur Preisdifferenzierung i. w. S. gerechnet: Gleiche Güter können durch die verschiedenen Begleitumstände unterschiedliche Kosten verursachen und dennoch gleiche Preishöhen erhalten. Trotz gleicher Preishöhen wird in diesem Fall von Preisdifferenzierung gesprochen, weil die Preise dann in bezug auf ihr Preis- Kosten-Verhältnis differenziert sind, das bei einer kostenverursachungsgemäßen Preiskalkulation und unterschiedlich hohen Preisen gleich und einheitlich wäre. Werden die Preise für gleiche Güter, die durch die Begleitumstände unterschiedliche Kosten verursachen, nicht nur unter Berücksichtigung der Kosten, sondern auch unter Beachtung von unterschiedlichen Nachfragebedingungen voneinander abweichend fixiert, so kann erst recht von einer Preisdifferenzierung i. w. S. gesprochen werden. Neben der Preisdifferenzierung bei gleichen Gütern gibt es auch solche bei ähnlichen oder verschiedenen Gütern. Die aufzuhebende Einheitlichkeit der Preise ähnlicher oder verschiedener Güter kann darin bestehen, dass die Preise jeweils in gleicher Relation zu den Kosten stehen oder die Preise die Nachfrageverhältnisse der Güter auf gleiche Weise berücksichtigen. Auch bei Aufhebung solcher Einheitlichkeit der Preise kann im weiteren Sinne des Begriffs von Preisdifferenzierung gesprochen werden. Sie ergibt sich z.B., wenn die Preise für ähnliche oder verschiedene Güter überproportional zur Höhe der Kosten dieser Güter und (oder) überproportional zu den Qualitätsansprüchen der Nachfrager gesteigert werden. Preisdifferenzierung i. w.S. kann mit Produktdifferenzierung einhergehen. Auch durch völlig gleiche Preishöhen für die ähnlichen oder verschiedenen Güter könnte die sonst mögliche Einheitlichkeit der Preise in ihrer Relation zu den Kosten oder gegenüber den Nachfrageverhältnis- sen aufgehoben werden. Ziele Folgende spezifischen Ziele können im Zusammenhang mit der Preisdifferenzierung verfolgt werden: eingehendere Ausschöpfung der heterogenen Marktverhältnisse, effizientere Marktbearbeitung (z.B. durch segmentspezifische Preisanpassung und Rabatte, Preislagenpohtik, Preishmenpoh- tik); Kundengewinnung, Kundenbindung (z.B. durch Aktionsrabatt, Sonderangebotsrabatt, Bonus, Gesamtumsatzrabatt, Treuerabatt); Marktabsahnung, Skimming-Strategie, Abschöpfung der Konsumentenrente Konkurrenzabwehr (z.B. durch Rabatte zur Anpassung oder Unterbietung); Produkteinführung (z.B. durch Einführungsrabatt); Lagerräumung, Auslauf, Ausverkauf (durch zeitliche Preisdifferenzierung, Schlußverkaufspreise, Sonderrabatte); Steigerung von Gesamtumsatz, Beschäftigung, Kapazitätsauslastung (durch diverse Rabatte); Nivellierung von Umsatz, Beschäftigung, Kapazitätsauslastung (z.B. durch Saisonrabatt, Frühbezugsprämie); Rationalisierung der Produktion (durch preisliche Begünstigung der Standardausführungen, Benachteiligung von Sonderausführungen); Auftragsgrößensteigerung, Losgrößensteigerung (durch Mengenrabatt, Minder- mengenzuschlag, Auftragsrabatt, Sammelrabatt); Erhöhung der Kosten- und Leistungsgerechtigkeit der Preise in bezug auf die Kosten und Leistungen der Abnehmer (z.B. durch Funktionsrabatt, Großhandelsrabatt, Einzelhandelsrabatt, Handwerksrabatt); Erhöhung der Kosten- und Leistungsgerechtigkeit der Preise hinsichtlich der Aufteilung der Kosten und Leistungen zwischen Anbieter und Abnehmer (z.B. durch Skonto, Mitnahmerabatt, Abholra- batt, Montagerabatt, Lieferungs- und Zahlungskonditionen). Datenkranz Das Entscheidungsfeld der Preisdifferenzierung wird durch die Unternehmensbedingungen, insb. die Kosten der Unternehmung, die Marktbedingungen mit den Nachfrage- und Konkurrenzgegebenheiten und die Rechtsordnung gekennzeichnet. Davon seien nur die folgenden Sachverhalte hervorgehoben: Außer den üblichen Produktionsund Absatzkosten können Kosten zu beachten sein, die durch die Preisdifferenzierung selbst hervorgerufen werden (zusätzliche Kosten für Marktinformation und Marktspaltung, für Preisauszeichnung und Preislisten, für Rechnungswesen und Verwaltung, für Käuferabfertigung, für Rechnungsstellung und Zahlungsabwicklung). Diese Kosten wachsen mit der Zahl der Preis- und Rabattstufen. Für eine Preisdifferenzierung i. e. S. müssen im Markt mehrere Teilmärkte (Marktsegmente) vorhanden oder zu bilden sein, zwischen denen die Reaktionen der Nachfrager voneinander abweichen. Die Teilmärkte müssen voneinander so isoliert oder isolierbar sein, dass eine Arbitrage ausgeschlossen ist. Konsumenten werden z. B. mit Hilfe von Studenten-, Rentner-, Mitglieder-, Belegschaftsausweisen oder Berechtigungsscheinen, gewerbliche Abnehmer aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit mit Hilfe ihrer Anschrift oder ihrer Firmenausweise den Teilmärkten so zugeordnet, dass eine Fluktuation zwischen den Teilmärkten nicht möglich ist. Bei Preisdifferenzierung nach Maßgabe der Abnahmemengen und -Zeitpunkte ist die Zuordnung selbsttätig. Regionale Teilmärkte werden ggf. durch Export- und Importrestriktionen, durch Zollvorschriften, durch vertraglichen Ausschluß des Weiterverkaufs oder auch nur durch die Transportkosten des Gutes voneinander isoliert. Preisdifferenzierung und unterschiedliche Käuferbehandlung setzen nicht eine bestimmte Marktform voraus; sie kommen im Monopol, Oligopol und Polypol vor. Allerdings ist der Spielraum für Preispolitik und Preisdifferenzierung von den Marktformen mit abhängig. Die rechtliche Zulässigkeit der Preisdifferenzierung wird von den Marktformen ebenfalls faktisch mitbestimmt. Durch § 26 Abs. 2 des GWB ist es marktbeherrschenden Unternehmen und preisbindenden Unternehmen untersagt, andere Unternehmen „in einem Geschäftsverkehr, der gleichartigen Unternehmen üblicherweise zugänglich ist“, unmittelbar oder mittelbar unbillig zu behindern oder „gegenüber gleichartigen Unternehmen ohne sachlich gerechtfertigten Grund unmittelbar oder mittelbar unterschiedlich“ zu behandeln. Die Kartellbehörde hat nach § 22 Abs. 4 und 5 GWB die Befugnis, ein mißbräuchliches Verhalten marktbeherrschender Unternehmen zu untersagen, bei dem ungünstigere Entgelte oder sonstige Geschäftsbedingungen ohne sachliche Berechtigung gefordert werden (Diskriminierung). Handlungsalternativen Bei der Preisdifferenzierung stellt die Höhe der Preise das Hauptproblem dar. Der Anbieter ist damit zugleich aber vor die Wahl zwischen verschiedenen Arten der Preisdifferenzierung, zwischen unterschiedlichen Kriterien der Marktaufspaltung und zwischen einigen Techniken der Preisdifferenzierung gestellt. Arten der Preisdifferenzierung Es kann zwischen vertikaler und horizontaler Preisdifferenzierung unterschieden werden: Bei ersterer findet der Anbieter mehrere sich unterscheidende Teilmärkte bereits vor. Auf jedem dieser Teilmärkte gibt es Käufer aller oder einiger Preisschichten, so dass die Nachfrage auf jedem Teilmarkt i. d. R. in einer von links oben nach rechts unten verlaufenden Preis-Absatzfunktion zum Ausdruckkommt. Bei horizontaler Preisdifferenzierung zerlegt der Anbieter selbst den Gesamtmarkt in Käuferschichten mit unterschiedlicher Zahlungswilligkeit. Eine die Gesamtnachfrage widerspiegelnde Preis-Absatzfunktion wird dementsprechend in mehrere Teile zerlegt. Jeder Käufer zahlt den Preis in Höhe der unteren Grenze der Schicht, welcher er mit seiner Zahlungswilligkeit zugehört. Kriterien der Marktaufspaltung und Preisdifferenzierung Für die Marktaufspaltung und Preisdifferenzierung können unterschiedliche (Segmen- tierungs-)Kriterien herangezogen werden, die zu verschiedenen „Formen der Preisdifferenzierung“ führen: Personelle - käufergruppenhezogene - Preisdifferenzierung Konsumentengruppen werden z. B. nach so- ziodemographischen, sozialen oder Kauf- verhakensmerkmalen, gewerbliche Käufergruppen nach Branchen, Betriebsformen, Betriebsgrößenklassen usw. unterschieden und preispolitisch unterschiedlich behandelt. Die Preisdifferenzierung nach dem Verwendungszweck des Produkts, bei der z.B. Stromtarife für gewerbliche und private Abnehmer oder die Preise von Eisenwaren für Handwerkerund Konsumenten abweichend gestaltet werden, kann als Sonderfall der personellen Preisdifferenzierung erachtet werden. Räumliche - regionale - Preisdifferenzierung Der Markt wird nach Standorten der Nachfrage (evtl. auch des Angebots) unterschieden und preislich divergierend behandelt. Zeitliche Preisdifferenzierung Der Markt wird im Zeitablauf preislich unterschiedlich behandelt (Preisvariation). Quantitative Preisdifferenzierung Der Preis wird differenziert nach der Abnahmemenge eines Gutes pro Auftrag, nach dem Gesamtumfang des Auftrags, nach der Abnahmemenge pro Periode, nach >>> Preisdifferenzierung
Faschismus - In der Wirtschaftssoziologie: [1] ursprünglich Bezeichnung für die rechtsextreme Bewegung Mussolinis in Italien, später sowohl für ähnliche Bewegungen in verschiedenen Ländern wie für Staats- und Herrschaftsformen solcher Bewegungen, die in Deutschland, Italien, Ungarn usw. die Macht erobert hatten. Manchmal werden auch andere autoritäre Regimes (Spanien unter Franco, Portugal unter Salazar, Argentinien unter Peron usw.) als faschistisch bezeichnet. In den politischen Kämpfen der zwanziger, dreissiger und vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts war Faschismus häufig ein Kampfbegriff und wurde inflationär benutzt (z.T. bis heute).
[2] Ein engerer F.begriff der Politischen Wissenschaft berücksichtigt in erster Linie die Herrschaftsformen (eindeutige Befehlsgewalt von Personen und wenigen Organen; Führerprinzip; Ausschaltung parlamentarischer Opposition; Ignorierung von Gesetz und Verfassung), die ideologischen Äusserungen (Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus überhaupt, Minderheitendiskriminierung, Antikommunis-mus, Demokratiefeindschaft, rückwärtsgerichteter Antikapitalismus, z.B. Verherrlichung vorindustrieller Lebensformen), die Herrschaftsmethoden (quasi-militäri-sche Kampfverbände, eine alle gesellschaftlichen >>> Faschismus
07. 08. 2025
Schuldscheindarlehen - Aufnahme eines Darlehens gegen Schuldschein, in dem Rückzahlung und Verzinsung geregelt sind. Der Schuldschein ist eine Beweisurkunde, aber kein Wertpapier.
ist ein anleiheähnlicher, langfristiger Grosskredit, der von Kapitalsammelstellen — die nicht Kreditinstitute sind — gegen Ausstellung eines Schuldscheins vergeben wird. Der Schuldschein ist allerdings kein konstitutives Merkmal des Schuldscheindarlehens, sodass in der Praxis vielfach auf die Ausstellung des Schuldscheines verzichtet wird. Stattdessen wird ein individueller Kreditvertrag abgeschlossen („schuldscheinloses Schuldscheindarlehen”). Obwohl es sich damit nicht mehr um ein Schuldscheindarlehen im engeren Sinne handelt, wurde der Terminus des Schuldscheindarlehens für bei Kapitalsammelstellen aufgenommene langfristige Grosskredite beibehalten. Grundsätzlich können alle Unternehmen unabhängig >>> Schuldscheindarlehen
Markenpolitik - i. e. S. beschäftigt sich mit dem Aufbau und der Pflege von Produktangeboten als Markenartikel. Sie stellt ein zentrales Element des Marketing dar, da es sich häufig zeigt, dass die Marken eines Unternehmens vom Kunden als Synonym für die Leistungsfähigkeit der gesamten Unternehmung betrachtet werden. Als Markenpolitik i. w. S. können die mit der Markierung von Produkten (Namen, Symbole, Zeichen) verbundenen Maßnahmen verstanden werden. I. d. S. läßt sich jedes unternehmerische Produkt- oder Leistungsangebot als Marke verstehen, das aus bestellpo- litischen und rechtlichen Gründen mit einem Markennamen versehen ist. ii. Die Gründe für den zeit- und kostenaufwendigen Aufbau (im Konsumgütersektor ist mit zweistelligen Millionenbeträgen und mehreren Jahren zu rechnen) und die Pflege von Markenartikeln sind vielfältig. Der Markenartikel soll es seinem Anbieter erleichtern, eine gegenüber der Konkurrenz herausragende Marktstellung zu erreichen (Differenzierungsziel; Wettbewerbsstrategie). Das eigene Produktangebot läßt sich damit gegenüber unternehmensfremden Offerten besser abgrenzen, um etwa Ausstrahlungseffekte der eigenen Produktwerbung auf den Absatz ähnlicher Konkurrenzprodukte zu vermeiden. Auch der Händler ist - falls er nicht eigene Handelsmarken anbietet - an Herstellermarken interessiert, da durch intensive (Hersteller-) Werbung bereits Nachfrage geschaffen wurde, die Produkte quasi „vorverkauft“ sind. Ziel der Markenpolitik ist es, dem Markenartikel einen echten Leistungsvorteil zu verschaffen, eine Vertrauensbeziehung zwischen Hersteller und Verbraucher aufzubauen und auch zu pflegen. Im Rahmen der Markenpolitik gilt es weiterhin, eine Markenpersönlichkeit zu formen, diese zu positionieren (Positionierung), entsprechende Zielgruppen zu segmentieren (Marktsegmentierung) und die Marke im Bewusstsein dieser Zielgruppen zu verankern. Dies wird insb. dann erreicht werden können, wenn es dem Marketing gelingt, emotionale Konsumentenbedürfnisse anzusprechen und die angestrebte Positionierung der Marke durch klassische Konditionierung und emotionale Produktdifferenzierung zu festigen. Mittels der mehrdimensionalen Einstellungsmessung lassen sich anschließend Kontrollinformationen dafür gewinnen, ob die erwünschte Einstellungsänderung im Wahrnehmungs- raum der Konsumenten erreicht wurde. Wichtige operative Ziele der Markenpolitik sind die Markenbekanntheit bzw. Verkehrsgeltung und Markentreue. In Zeiten allgemeiner Bedarfsdeckung und Marktsättigung gewinnen solche Marken an Bedeutung, denen es gelingt, eine Verbindung zum Lebensstil bestimmter Zielgruppen herzustellen (Medienstil). In diesem Zusammenhang ist auf Phänomene wie den demonstrativen Konsum hinzuweisen, der die Intentionen einer Markierung erheblich unterstützen kann, wenn etwa in der Werbung auf eine soziale Auffälligkeit des Markenkonsums abgestellt wird und prestigeträchtige Symbole Verwendung finden (Veblen-Effekt). Der Aufbau und die Pflege von Markenartikeln sowie die damit verbundenen markenpolitischen Maßnahmen sind in den letzten Jahren für viele Anbieter zu einem zentralen Ziel ihres Marktauftritts geworden. Die Suche nach Individualität einer Marke (brandidentity) bestimmt insb. in gesättigten Märkten vor dem Hintergrund der Gefährdung durch me-too-Produkte (Plagiate) den Einsatz des gesamten Marketinginstrumentariums. In diesem Zusammenhang sind Prinzipien der Marken technik entwickelt worden, die u. a. wahrnehmungspsychologischen Erkenntnissen bei der Gestaltung des Markenzeichens, der Verpackung, der Werbung usw. Rechnung tragen. Aus Erfahrungen der Praxis hat sich gezeigt, dass als wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Markenpolitik, unabhängig von einer >>> Markenpolitik
Eigentumsvorbehalt - Vorbehalt des Eigentums an einer Ware durch den Verkäufer bis zur vollständigen Bezahlung des Kaufpreises durch den Käufer.
aufschiebend >>> Eigentumsvorbehalt
06. 08. 2025
Hypothek - Belastung eines Grundstückes als Sicherheit für eine Geldforderung. Die Hypothek wird in das beim Amtsgericht geführte Grundbuch eingetragen. Sie dient in der Regel der Absicherung langfristiger Kredite. Die Kredite werden u. a. für die Finanzierung von Wohnhäusern und anderen Gebäuden eingeräumt. Die Hypothekenvergabe ist der Hauptgeschäftszweig der Hypothekenbanken und anderer Realkreditinstitute sowie der Bausparkassen. Grundpfandrecht; Rentenwerte.
Die Hypothek zählt neben der Grundschuld zu den in der Praxis wichtigsten dinglichen Sicherungsrechten an einem Grundstück (Grundpfandrechten). Sie verleiht dem Inhaber der Hypothek (Hypothekar) das Recht, den ihm geschuldeten Geldbetrag durch die Zwangsversteigerung eines fremden Grundstücks zu erlangen (§§ 1113 ff. BGB). Der Eigentümer des Grundstücks muss in diesem Fall die Zwangsversteigerung seines Eigentums dulden (§ 1047 BGB). Forderungsschuldner und Hypothekenbesteller müssen nicht identisch sein. Ein (nichtvermögender) Schuldner kann auch einen Dritten veranlassen, an dessen Grundstück eine Hypothek zu bestellen und dadurch eine ihm (dem Dritten) fremde Schuld abzusichern. Die Beststellung einer Hypothek erfolgt durch eine entsprechende i.d.R. notariell beurkundete Einigung der Parteien (§ 873 BGB) sowie durch den Eintrag der Hypothek in das Grundbuch (Dritte Abteilung) (§ 1115 BGB). Die Hypothek ist streng akzessorisch; d.h. ihr Bestand und ihre Höhe hängen unmittelbar von dem jeweiligen Bestand und der jeweiligen Höhe der Forderung ab, zu deren Sicherung die Parteien sie bestellt haben (§ 1113 BGB). Dies bedeutet in der Praxis der Kreditsicherung im wesentlichen zweierlei: Der Hypothekeninhaber kann die Hypothek nie selbständig, sondern immer nur gemeinsam mit der Forderung — quasi als deren Anhang — übertragen (§ 1153 BGB): Die >>> Hypothek
Innenfinanzierung - (internal financing)
Das Unternehmen beschafft sich bei der Innenfinanzierung die Finanzmittel aus der Betriebstätigkeit bzw. aus dem Umsatzprozess. Die Innenfinanzierung kann auf verschiedene Weise erfolgen: Einbehaltung von Gewinnen, Abschreibungsgegenwerte, Bildung von Pensionsrückstellungen, Ver mö gens umschichtungen.
Während „Aussenfinanzierung” die Beschaffung von Finanzmitteln durch „ausserhalb” des laufenden Leistungs- und Absatzprozesses gelagerte gesonderte Finanzkontrakte bezeichnet, bezieht sich „Innenfinanzierung” auf die Möglichkeit, „innerhalb” dieses Prozesses Zahlungsüberschüsse zu erzielen und damit einen Beitrag zur Finanzierung weiterer betrieblicher Aktivitäten zu leisten (Cash Flow). Dies setzt voraus, dass
(1) die aus diesem Prozess resultierenden „laufenden” Einzahlungen, insbesondere aus der Umsatztätigkeit,
(2) die zu seiner Durchführung erforderlichen „laufenden” Auszahlungen, insbesondere für Löhne und Gehälter, Werkstoffe, Mieten, Zinsen, Steuern etc., übersteigen. Die der Innenfinanzierung zuzurechnenden Zahlungsströme sind in erster Linie Ergebnis von Entscheidungen im Leistungs- und Absatzbereich; ihre Gestaltung stellt somit zunächst kein Instrument des Finanzmanagements dar. >>> Innenfinanzierung
Sozialbilanz - In der Wirtschaftssoziologie: neuere Bezeichung für eine Rechnungslegung durch Unternehmen, worin die sozialen, die nicht-ökonomischen Wirkungen und Ergebnisse der Arbeit eines Unternehmens >>> Sozialbilanz
05. 08. 2025
Innerbetriebliche Leistungen - sind im Betrieb erbrachte Leistungen, die nicht zum Absatz am Markt bestimmt sind, sondern >>> Innerbetriebliche Leistungen
Brainstorming - (als Kreativitätstechnik). Spezielle Form einer Gruppensitzung, in der durch ungehemmte Diskussion mit phantasievollen Einfällen kreative Leistungen erbracht werden. Sie arbeitet nach dem Prinzip freier Assoziation. Menschen werden ermutigt, spontan eine grosse Anzahl von Ideen zu produzieren. Insofern kommen eher Problemstellungen in Frage, die wenig komplex, aber dafür klar definierbar sind. Dabei sind einige wenige Regeln zwingend einzuhalten:
(1) Die Teilnehmer können und sollen ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Jede Anregung ist willkommen. Ideen sollen originell und neuartig sein (Freewheeling is welcomed!).
(2) Ideenmenge geht vor Ideengüte. Es sollen möglichst viele Ideen erzeugt werden, auf die Qualität kommt es zunächst nicht an (Quantity is wanted!).
(3) Es gibt keinerlei Urheberrechte. Die Ideen anderer Teilnehmer können und sollen aufgegriffen und weiterentwickelt werden. So kommt es zu Assoziationsketten (Combinations and improvements are sought!).
(4) Kritik oder Wertung sind während des Brainstorming streng verboten. Es kommt auf eine positive Einstellung gegenüber eigenen und fremden, selbst abstrus erscheinenden Ideen an (Criticism ruled out!). Das Wissen mehrerer Personen wird damit zur Lösung eines Problems genutzt. Denkpsychologische Blockaden werden ausgeschaltet. Die Aufhebung gedanklich restriktiver Grenzen zum Problem erweitert die Lösungsvielfalt. Das Kommunikationsverhalten der Beteiligten wird gestrafft und demokratisiert, unnötige Diskussionen werden vermieden. Die optimale Teilnehmerzahl liegt erfahrungsgemäss zwischen fünf und acht Personen. Die Zusammensetzung der Gruppe sollte möglichst homogen hinsichtlich der hierarchischen Stufe und möglichst heterogen hinsichtlich Kenntnissen und Erfahrungen sein. Erforderlich >>> Brainstorming
Standortfaktoren - Gegebenheiten bzw. Bestimmungsfaktoren, die für die Auswahl des Standorts einer Bank bzw. ihrer Zweigstellen bzw. für die Standortentscheidung massgebend sind.
jene Eigenschaften eines Standortes, die Einfluß auf die Zielerreichung einer Unternehmung haben. Da Unternehmungen im Regelfall kosten-, erlös- und finanzwirtschaftliche Ziele anstreben, enthalten Kataloge von Standortfaktoren jene Merkmale eines Standortes, die Einfluß auf die Höhe der Kosten, der Erlöse und der finanziellen Situation einer Unternehmung haben. Für den Industriebetrieb stehen dabei die kostenwirtschaftlichen Auswirkungen im Vordergrund, im Handelsbetrieb sind zusätzlich die absatzwirtschaftlichen Gesichtspunkte von vorrangiger Bedeutung (Standort im Handel). Die Kataloge von Standortfaktoren sind in der theoretischen Literatur zunehmend differenziert und systematisiert worden. Behrens (1965) unterscheidet: Absatz und Standort Bedarf Verkehr Kaufkraft Absatzkonkurrenz Gütereinsatz und Standort Betriebsraum Arbeit Waren Umfangreicher ist der von Nauer (1970) für die Standortbewertung im Handel zusammengestellte Katalog, der folgende Faktoren auflistet:
DemographischeFaktoren
Bevölkerungsbestand und Verteilung >>> Standortfaktoren
04. 08. 2025
Differenzierung - In der Wirtschaftssoziologie: differentiation, [1] der Prozess oder das Ergebnis der Aufgliederung eines Ganzen, etwa die Trennung der Geschlechterrollen Mann und Frau, die Arbeitsteilung zwischen Bauer und Handwerker oder die Herausbildung sozialer Klassen. Differenzierung kann in zwei Formen geschehen: Bei der segmentär-föderativen Differenzierung sind die ausdifferenzierten Teile in Aufbau und Funktion einander gleich, z.B. das Nebeneinander von Staaten. Bei der funktionalen Differenzierung ergänzen die Teile einander im Hinblick auf das Ganze, z.B. die Aufgabenverteilung in einem Team. Nach der strukturell-funktionalen Theorie führt Differenzierung zur Erhöhung des Leistungspotentials eines sozialen Systems dort, wo verschiedenartige Elemente sich nach Aufgaben spezialisieren und somit eine immense Steigerung der Fertigkeiten und Fähigkeiten ermöglichen. Aufgrund der hohen Spezialisierung >>> Differenzierung
Führungssysteme - In der Wirtschaftssoziologie: bei A. Gehlen Bezeichnung für solche kulturellen Institutionen, die zentral sind für den Gesamtaufbau einer Kultur (etwa wie Leitthemen) und daher so kräftig wirken, dass sich ihre Geltung bzw. ihre Regeln und Orientierungen auch auf Bereiche ausdehnen, für die sie (eigentlich) >>> Führungssysteme
Marketingstrategie - Im Rahmen der Konzeption des strategischen Marketing kommt der Marketingstrategie die Aufgabe zu, eine Route vorzugeben, auf der durch den Einsatz der Instrumente des Marketing-Mix die Marketing-Ziele schrittweise erreicht werden können. Es handelt sich bei der Marketingstrategie also um einen langfristigen Verhaltensplan, in dessen Mittelpunkt das Bemühen steht, im Markt „das Richtige zu machen“ (Orientierung am Effektivitätskriterium). Aufgrund ihres langfristigen, strukturbestimmenden Charakters kann eine einmal gewählte Strategie nur schwer korrigiert werden. Die Marketingtaktik, auch operatives Marketing genannt, ist dagegen darauf gerichtet, das Gewollte „richtig zu machen“ (Orientierung am Effizienzkriterium). Bei der Bestimmung der Marketingtaktik müssen lfd. situativ bedingte Korrekturen vorgenommen werden, dies ist aufgrund der geringeren Bindungswirkung der Entscheidung auch schnell möglich. Das „Richtige zu machen“ heißt Optionen identifizieren, in welcher Art strategische Marketingprobleme gelöst werden können. Zu den wesentlichen Problemstellungen der Marketingstrategie gehören:
1. welche Produkt-Markt-Belegung die Firma verfolgen soll (Marktsegmentierung))
2. was für eine Preis-Qualität-Kombination betont und verfolgt werden soll (Preis- Qualitäts-Strategie),
3. welche strategischen Markteintrittsoptionen beschritten werden sollen (Markt- eintrittsstrategie),
4. wie die Produkte im Wahrnehmungsraum der Konsumenten positionert werden sollen (Positionierung),
5. wie strategisch gegenüber der Konkurrenz agiert werden soll (Wettbewerbsstrategie),
6. mit welcher Wachstumsstrategie das langfristige Überleben der Unternehmung gesichert werden soll,
7. welche strategischen Optionen im globalen Markt gewählt werden sollen (In- ternationalisierungsstrategie) >>> Marketingstrategie
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